Nach einer absoluten Chaos-Saison sehnen sie sich beim Bundesliga-Vierten Borussia Dortmund ein Stück weit nach Normalität – und diese sah in den letzten Jahren zumeist so aus, dass die Ruhrgebiets-Truppe national wie international sportlich gut unterwegs war. Doch die Vorsaison hat Spuren hinterlassen, die es für den neuen Trainer Lucien Favre nun Stück für Stück aufzuarbeiten gilt.
Am heutigen Freitag wurde Favre offiziell in Dortmund vorgestellt. Das hohe Medieninteresse, das so gar nicht nach dem Geschmack des Schweizers gewesen sein dürfte, sprach Bände. Und doch war dies sinnbildlich für die Aufbruchsstimmung, die der BVB unter dem 60-Jährigen erzeugen will. Hans-Joachim Watzke erklärte entsprechend: "Das wirklich Hervorstechende ist, dass er bei früheren Stationen immer das Potenzial, das vorhanden war, voll ausgeschöpft hat."
Favre trifft auf Musterschüler Reus
Ein klarer Fingerzeig in Richtung der Ex-Trainer Peter Bosz und Peter Stöger, unter denen der hochdekorierte Kader nur selten zu performen wusste. Für Favre ist das Engagement in Dortmund eine große Ehre. "Es ist eine große Herausforderung. Wenn der BVB kommt, kann man das als Trainer nicht ablehnen, das ist unmöglich", ließ der ehemalige Trainer der Gladbacher Borussia wissen.
Für Favre schließt sich in Dortmund auch eine Art Kreis, zumindest was einen seiner "Musterschüler" angeht. Marco Reus wurde einst unter Favre in Mönchengladbach zum Star und Nationalspieler, nun sind beide wieder vereint. Bereits im Mai sagte Reus: "Ich hatte schon ein paar Klubtrainer, und unter denen ist er wahrscheinlich der beste, den ich erlebt habe."