Fenerbahçes sportlicher Niedergang wurde in den letzten Monaten besonders mit der missratenen Transferpolitik im vergangenen Sommer in Verbindung gebracht. Nun kam heraus, dass sich Trainer Ersun Yanal bereits im Vorfeld des Erzurum-Spiels in einem Schreiben an den Vereinsvorstand um Präsident Ali Koç wandte. Darin ginge es vor allem um neue Spieler.
Islam Slimani und Roberto Soldado als Doppelspitze im 4-4-2 oder einer der beiden als alleinige Sturmspitze und der jeweils andere als qualitativ hochwertige Alternative dahinter im 4-2-3-1-System – so zumindest dürfte die Theorie der sportlichen Leitung bei Fenerbahçe im Sommer ausgesehen haben. Rund ein halbes Jahr und 17 Spieltage später, weiß man, dass dies nicht die einzige Fehleinschätzung blieb. Der bereits dritte Trainer der Saison, Ersun Yanal, wandte sich deshalb vergangener Woche in einem persönlichen Schreiben an Präsident Ali Koç und Sportdirektor Damien Comolli, um die in der Vergangenheit gemachten Fehler zu korrigieren. Medienberichten zufolge, bemängelte Yanal besonders die schlechte Kaderbesetzung. So fehle es in der Mannschaft beispielsweise an einem typischen Zehner. Darüber hinaus, sei das oben angesprochene Sturm-Duo um Slimani und Soldado nicht wie angedacht umsetzbar. Auf Grund der Verletzung von Frey, sei der Kauf von mindestens einem Stürmer unausweichlich.
Handlungsbedarf auch im Defensivbereich
Desweitern sehe Yanal keine Alternative auf der Linksverteidigerposition für Hasan Ali. Auch einen dritten Innenverteidiger von internationalem Format eines Martin Škrtel oder Roman Neustädters fehle noch im Aufgebot. Erst wenn das nötige Spielermaterial vorhanden sei, werde der Erfolg und damit das verschwundene Selbstvertrauen der Mannschaft zurückkommen, prognostizierte Yanal.