Morgen Abend trifft die türkische Nationalmannschaft in Konya in der EM-Qualifikation auf Weltmeister Frankreich. Trotz der Ausgangslage des Spiels zwischen dem Gruppenzweiten gegen den Spitzenreiter ist es ein Duell zwischen David und Goliath. Doch die Elf von Trainer Şenol Güneş kommt mit Rückenwind und neuem Selbstvertrauen.
In den letzten 30 Jahren kam es nur drei Mal zum Kräftemessen zwischen der Türkei und den Franzosen – und immer siegte die "Équipe Tricolore". Auch vor der anstehenden Partie in der Qualifikation zur Europameisterschaft scheinen die Chancen für die Türken angesichts der französischen Dominanz in den letzten Jahren eher gering. 2016 noch im Finale der Heim-EM an Portugal gescheitert, setzte sich Frankreich im letzten Jahr in Russland die Weltmeister-Krone auf. Ohnehin mit zahlreichen internationalen Stars gespickt, kehren vor dem Spiel in Konya die frisch gebackenene Europa League-Sieger N’Golo Kanté und Oliver Giroud sowie Champions League-Finalteilnehmer Hugo Lloris. Das Duell gegen den amtierenden Weltmeister wird für die Türkei eine echte Herausforderung und in der Quali-Gruppe mit Albanien, Island & Co. das ohnehin schwerste Spiel.
Neue Euphorie seit der Rückkehr Güneş‘
Seit der Ankunft von Rückkehrer Şenol Güneş als Nationaltrainer geht es aber auch wieder bei der Türkei bergauf. Zwar dürfen die letzten Siege gegen harmlose Griechen und unterlegene Usbeken nicht überbewertet werden, doch reift die Hoffnung, dass ausgerechnet Güneş, der mit dem dritten Platz bei der WM 2002 das beste Ergebnis der Verbandsgeschichte erzielen konnte, die Mannschaft zur ersten Endrundenteilnahme seit 2008 führen kann. Bekräftigt wird die schleichende Euphorie durch den neuerlichen Mix aus alteingedienten Kräften, die trotz mieser Saisonbilanz (Cenk Tosun, Çağlar Söyüncü) gute Leistungen zeigen und dem frischen Wind der Bundeliga-Legionäre Ozan Kabak (fehlt wegen Nasenbeinbruch) und Kenan Karaman, die jeweils bei ihren Klubs überragten. Die Partie gegen Weltmeister Frankreich dürfte somit, trotz der eigentlich klaren Ausgangslage, keine ganz klare Angelegenheit werden.