Die Bayern hatten sich bei seiner Verpflichtung viel von ihm versprochen, aber dass er dermaßen einschlagen würde, damit hatte man wohl selbst an der Säbener Straße nicht gerechnet. Die Rede ist nicht von den beiden Star-Neuzugängen Philippe Coutinho und Lucas Hernández, sondern von einem 19-jährigen Kanadier!

Was Alphonso Davies derzeit anfasst, wird zu Gold. So metaphorisch könnte man die aktuellen Auftritte des jungen Kanadiers umschreiben. Im Januar 2019 schlug er bei den Münchnern auf. Sportdirektor Hasan Salihamidžić wollte den jungen Flügelstürmer unbedingt. Er brachte es auf sechs Kurzeinsätze in der Saison 2018/19. Auch zu Beginn der aktuellen Spielzeit sah man ihn oft bei den Amateuren. Noch wusste niemand so richtig, wie er einzuordnen war. Ende Oktober plötzlich musste er aus der Not heraus den linken Verteidiger geben. Seit dem neunten Spieltag ist er aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Er kam, sah und siegte. Auch diese Metapher passt auf Davies wie die Faust aufs Auge.

Publikumsliebling

Die linke Abwehrseite gehört seitdem ihm alleine. Defensiv erkämpfte er sich bislang gefühlt jeden einzelnen verlorenen Ball zurück. Offensiv brilliert er wie kaum ein Zweiter. Seine Schnelligkeit ist sein großes Plus. Gestern in Freiburg konnte wieder einmal jeder sehen, welches Juwel sich die Münchner da geangelt haben. Unnachahmlich setzte er in der eigenen Hälfte zum Sprint an und hörte erst auf, als er kurz vor der Grundlinie die Hereingabe zu Robert Lewandowski und dem 1:0 schlug. Bei den Bayernfans ist ihr "Phonzie“ längst Kult. Als Stürmer geholt, als Linksverteidiger angekommen. Davies hat das Zeug dazu, ein ganz Großer dieses Sports zu werden. Bei all der Kritik, die sich Hasan Salihamidžić anhören muss: Mit diesem Transfer ist ihm ein wahres Kunststück gelungen!

Foto: Thomas Kienzle/Getty Images