Ein Leben ohne Fußball? Urplötzlich ist das für alle Fans zur bitteren Realität geworden. Wann das Coronavirus Europa wieder in Frieden leben lässt, ist noch vollkommen unklar. Fundierte Prognosen können kaum getroffen werden. Dennoch lassen es sich Experten nicht nehmen, dem Fußball ein bitteres Ende zu prophezeien. Und das, obwohl sie selbst nicht wissen, was die nächsten Monate bringen. Genau das ist es jedoch, was nun niemand braucht. Das richtig mediale Maß an Optimismus und Pessimismus muss her! Ein Kommentar.
Zugegeben, die derzeitige Situation ist ernst und auf keinen Fall zu verharmlosen. Dennoch ist eine Sache auch klar ersichtlich: Medial wird sehr viel dafür getan, alle noch mehr in Angst und Schrecken zu versetzen. Lesen und hören kann man 24 Stunden am Tag neue Schreckens-Meldungen, schlimme wirtschaftliche Prognosen und Aussagen wie "noch in zwei Jahren sind wir weit weg von Normalität". Auch der Fußball steht hierbei im Mittelpunkt. Es gibt Expertenmeinungen, die sagen: Die neue Saison sollte problemlos begonnen werden können. Aber: Diese Prognosen werden von medialer Seite nahezu ignoriert. Viel wichtiger scheint es zu sein, blanke Panik zu schüren und den Leuten die Hoffnung auf ein normales Leben zu zerstören. Wieso lässt man positiv klingende Meinungen außen vor, während man die negativen groß aufzieht?
Falscher Zeitpunkt für Pessimismus
Beinahe täglich liest man Aussagen wie "Im Jahr 2020 wird es keinen Fußball mehr geben". Vollkommen aus der Luft gegriffen scheint diese Prognose natürlich nicht, aber kann es nicht genauso gut sein, dass im August normal weitergespielt werden kann? Weder Ärzte noch Virologen können berechnen, wie die Sachlage im Hochsommer sein wird. Dennoch scheinen sie alles dafür zu tun, den Fußball als verzichtbar und irrelevant darzustellen. Ganz Europa steht vor einer unheimlich schwierigen Situation. Das letzte, was wir jetzt alle brauchen können, ist Pessimismus. Hunderttausende Menschen verdienen ihr Geld mit dem Fußball. Sie werden von Virologen derzeit sehr in Panik versetzt. Nach wie vor gilt: Wir alle wissen nicht, wie es weitergeht. Das ist allerdings noch kein Grund, nur die negativen Dinge in die Medien zu bringen. Wann der Ball wieder rollt, ist vollkommen unklar. Aber bitte: Sowohl Zweckoptimismus als auch grenzenlose Schwarzmalerei helfen uns nicht weiter. Um mit Solidarität und Zusammenhalt diese Corona-Krise zu überstehen, ist jeder Einzelne gefragt. Da ist es außerordentlich wenig hilfreich, Schreckensmeldungen zu verbreiten. Wieso wird nicht vermehrt über Frau Professor Dr. Protzer berichtet? Die Münchner Virologin schilderte ihre Sicht der Dinge, die weitaus positiver ist, als die des Kollegen Drosten. Alle Fußballfans, Spieler, Trainer oder auch Angestellte in diesem Bereich sitzen derzeit im gleichen Boot. Wir alle wollen, dass der Ball so bald wie möglich wieder rollt und wollen positiv durch diese Krise gehen. Das jedoch geht nur, wenn man uns nicht Tag täglich neue Horror-Prognosen präsentiert. Deshalb der Appell von LIGABlatt: Die Situation ist ernst, aber wenn absolut unklar ist, was uns die nächsten Monate bringen, so haltet euch mit rein negativer Berichterstattung bitte ein wenig mehr zurück. Nur so gehen wir gemeinsam gestärkt aus dieser schwierigen Zeit und sehen uns so schnell wie möglich im Stadion wieder!
Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images