Das Freundschaftsspiel zwischen der deutschen und der türkischen Nationalmannschaft steigt am Mittwochabend vor 9200 Zuschauern – und in Köln. Die Nordrhein-Westfälische Metropole zählt deutschlandweit auch zu den türkischen Hochburgen.
Sportlich ist es nur ein Freundschaftsspiel ohne Bedeutung. Gesellschaftlich ist es ein Prestige-Duell. Wenn am Mittwochabend in Köln die deutsche auf die türkische Nationalmannschaft trifft, dann geht es vor allem der türkisch stämmigen Fangemeinschaft darum, dem großen Nachbarn – und in diesem Spiel klaren Favoriten – Deutschland im eigenen Land eins auszuwischen. Gerade für die in Deutschland lebenden Türken ist es ein Spiel mit besonderem Charakter – und das betrifft viele: Rund drei Millionen Türken leben derzeit in Deutschland, knapp 30 Prozent davon haben noch immer die türkische Staatsbürgerschaft. Der Rest tendiert trotz Geburt in Deutschland und türkischer Abstammung in erster oder zweiter Generation zur Türkei – allen voran in sportlicher Hinsicht. Hinzu kommt, dass das am Mittwochabend steigende Freundschaftsspiel in Köln steigt – einer Türken-Hochburg. Mehr als eine halbe Million Türken wohnen in Nordrhein-Westfalen, die meisten davon in der Millionenstadt am Rhein.
Stand Dienstagmorgen sind für das Spiel zwischen Deutschland und der Türkei Zuschauer vom Kölner Gesundheitsamt genehmigt. Das extra für UEFA-Wettbewerbe entwickelte Hygienekonzept sieht für den Mittwoch eine Maximalkapazität von 9200 Zuschauern vor. Das Besondere: Der als Veranstalter agierende DFB verschenkt alle (!) 9200 Tickets als Freikarten, allerdings nur an Bewohner aus NRW. Unter der offiziellen Website des DFB können die Tickets unter Vorbehalt der herrschenden Regularien geordert werden. Wie viele türkische Fans es am Mittwochabend ins Kölner Rheinenergiestadion zieht, bleibt abzuwarten. Der ohnehin kaum vorhandene Heimvorteil für Deutschland auf den Rängen könnte jedoch noch einmal erheblich geschwächt werden.
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