Nur vier Tage nach dem Gewinn der Süper Lig hat sich Beşiktaş auch den türkischen Pokal gesichert. Im Finale von Izmir bezwangen die "Schwarzen Adler" Antalyaspor durch Tore von Josef de Souza (3.) und Valentin Rosier (30.) mit 2:0 und dürfen nun nach 2009 wieder den Gewinn des Doubles bejubeln.
Genau wie in den K.o.-Runden zuvor setzte Beşiktaş-Trainer Sergen Yalçın auch im Endspiel auf seine Nummer zwei, Utku Yurakuvan, zwischen den Pfosten. Ansonsten lief im Gürsel Aksel Stadyumu eine durchweg als A-Elf zu bezeichnende Mannschaft auf, die sich auch nur marginal von der Aufstellung vom vergangenen Samstag gegen Göztepe unterschied: Im zentralen Mittelfeld begann der wesentlich defensiv ausgeprägtere Neçip Uysal für den offensiv orientierteren Gökhan Töre.
Bei Antalyaspor standen die beiden ehemaligen Nationalspieler und auch in Deutschland bestens bekannten Nuri Sahin und Lukas Podolski in der Startelf. Außerdem im Fokus beim Mittelmeerklub: Die beiden Top-Scorer Amilton und Fredy, die hinter Podolski stürmten, für den das Pokalfinale wohl auch das finale Spiel seiner Antalyaspor-Zeit war.
Nachdem Beşiktaş in der Endphase der abgelaufenen Saison oft zögerlich, sogar leicht nervös und ängstlich in die Spiele startete, zeigte man gegen Antalyaspor ein ganz anderes Gesicht. Früh attackierend und schnell in die Spitze spielend gelang den "Schwarzen Adler" nach nicht einmal drei Minuten der Blitzstart: Atiba spielte mit einem herrlichem 30-Meter-Pass hoch in den Lauf von N’Koudou, der aus linker Position im Strafraum noch an Antalya-Keeper Boffin scheiterte, der den Ball aber nach vorne prallen ließ. Josef de Souza (3.), der beim Angriff aus der eigenen Hälfte voll mitgelaufen war, stand goldrichtig und staubte dankend ab zur frühen Führung.
Das von Ersun Yanal trainierte Antalyaspor war in der Folge nicht wirklich unterlegen, die wirklich zwingenden Chancen hatte aber Beşiktaş – das dann nach einer halben Stunde den zweiten Treffer folgen ließ: Wieder lief das Spielgerät nach eigener Eroberung aus der Zentrale schnell auf die Außen, wo auf der rechten Seite plötzlich der aufgerückte Rosier (30.) durchstach und aus rechter Position im Strafraum Boffin mit einem Schuss ins linke untere Eck erneut überwand.
Nach Vorarbeit von Ghezzal scheiterte Atiba (39.) nur wenige Minuten später noch am Aluminium, wodurch Beşiktaş sogar auf 3:0 hätte stellen können. Allerdings hatte der frisch gekürte Meister unmittelbar vor dem Pausenpfiff auch Glück, dass Antalyas Hakan Özmert (44.) nur knapp am rechten Pfosten vorbeizog und so den möglichen Anschluss verpasste.
Utku wackelt, aber Beşiktaş hält Stand
Ähnlich zu Beginn des Spiels erwischte Beşiktaş auch mit Anbruch des zweiten Durchgangs einen guten Start, hatte bei Ghezzals Abschluss aber Pech, dass Kudryashov (51.) mit einem Block in höchster Not, den dritten Einschlag an diesem Abend noch verhinderte. So nah wie die Kicker vom Bosporus in dieser Aktion dem vorentscheidenden 3:0 wieder war, so gehört auch zur Wahrheit: Torwart-Ersatzmann Utku Yurakuvan zeigte – sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang – immer wieder kleine, aber beinah folgenschwere Wackler, die das Spiel durchaus in eine andere Bahn hätten lenken können. Mit fortschreitender Spielzeit konzentrierten sich die Adler immer mehr darauf, den Spielstand über die Zeit zu bringen, was dafür sorgte, dass bis auf einen Ghezzal-Abschluss (81.), den Boffin aber parieren konnte, vorne nicht mehr viel geboten war. Wırklıch brenzlig wurde es in der Schlussphase nur noch mal kurz, als Veysel Sarı den Innenpfosten traf. Es wird ihnen egal sein – mit dem am Ende verdienten 2:0-Sieg über Antalyaspor greifen sich die "Schwarzen Adler" ihren insgesamt zehnten Pokalsieg der Vereinsgeschichte und dürfen erstmals seit 2009 wieder das Double bejubeln.