In Baku will sich die türkische Nationalmannschaft (heute ab 18.00 Uhr im LIGABlatt LIVE! MatchCenter) mit einem Sieg gegen die Schweiz die Minimalchance auf den Einzug ins EM-Achtelfinale erhalten. Der verletzte Linksverteidiger Umut Meraş wird dabei nicht mitwirken können. Ohnehin könnte Trainer Şenol Güneş für das dritte und finale Gruppenspiel nochmal personell durchmischen.
Die Ausgangslage könnte für die Türkei aussichtsloser eigentlich kaum sein. Punkt- und torlos rangiert die "Milli Takım" in der Gruppe A auf dem letzten Platz. Nach den Pleiten gegen Italien (0:3) und Wales (0:2) geht es im dritten und letzten Vorrundenspiel nun gegen die Schweiz, den Tabellendritten. Mit nur einem Punkt auf dem Konto haben die "Eidgenossen" eine ebenso ernüchternde EM-Gruppenphase bis dato hinter sich – und verspüren vor dem Spiel gegen die Türkei damit den gleichen Druck. Ein Unterschied gibt es bei der Ausgangslage vor dem direkten Aufeinandertreffen dann aber schon: Während der Schweiz bei einem Sieg das Achtelfinal-Ticket wohl sicher wäre, müsste die Türkei selbst im Erfolgsfall mit dann drei Punkten noch zittern. Gewinnt die Türkei gegen Schweiz nicht, ist das Vorrunden-Aus für die als Geheimfavoriten gehandelten "Halbmond-Sterne" besiegelt.
Mert Müldür wohl erneut LV-Notnagel – stellt Güneş um?
Wie auch schon gegen Wales spielt die Türkei gegen Schweiz erneut im aserbaidschanischen Baku und hat damit praktisch ein Heimspiel. Ein Großteil der rund 32.000 zugelassenen Zuschauer werden der Mannschaft von Şenol Güneş die Daumen drücken. Die wird allerdings ohne Umut Meraş auskommen müssen. Der Linksverteidiger wurde bereits im Wales-Spiel verletzungsbedingt ausgewechselt und wird das Schweiz-Spiel verpassen. Höchstwahrscheinlich beordert Senol Günes dafür Mert Müldür wieder auf die linke Defensivseite. Taktisch geschehen ist bei der "Milli Takım" im finalen Gruppenspiel ohnehin nichts auszuschließen. Dass Güneş ein drittes Mal auf ein 4-1-4-1 setzt oder nach zwei gescheiterten Anläufen nochmal komplett umstellt und beispielsweise mit einer Dreier- respektive Fünferkette spielen lässt, bleibt abzuwarten.
2005 & 2008: Erbitterte Duelle gegen die Eidgenossen
Die Länderspielbilanz gegen die Schweiz spricht zumindest für die Türkei. In neun Aufeinandertreffen siegten die Halbmond-Sterne viermal (zwei Siege Schweiz, drei Unentschieden). Besonders im Gedächtnis bleiben bis heute die erbitterte Kämpfe im November 2005, als sich beide in den entscheidenden Spielen für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2006 gegenüberstanden. Das Spiel endete mit dem glücklichen Sieger Schweiz dank der Auswärtstorregel – und einer Massenschlägerei auf dem Feld sowie im Kabinentrakt. Auch das bis dato letzte direkte Duell bei der EM 2008 hatte es in sich: Semih Sentürk und Arda Turan (in der Nachspielzeit) drehten das Spiel gegen den Gastgeber – der Auftakt eines wahnwitzigen Turnierverlaufs der "Last-Minute-Türken", der erst spät im Halbfinale gegen Deutschland sein Ende nahm.
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