Mit der Absage von Daniel Farke bleibt der Trainer-Posten von Beşiktaş vorerst unbesetzt. In den Medien kursieren mittlerweile eine Reihe von Namen als potentielle Nachfolger für den zurückgetretenen Sergen Yalçın. Aus BJK-Sicht sind einige Altbekannte wie Terzić, Güneş und Bilić dabei, die eine schwarz-weiße Vergangenheit haben. Ein Favorit ist aktuell aber nur schwer auszumachen.
Es schien eigentlich alles schon in trockenen Tüchern zu sein. Mit Daniel Farke, der zugegebenermaßen etwas überraschend kam, war die Bekanntgabe des neuen Trainers nur noch eine Frage der Zeit. Letztlich platzte der Deal in den letzten Zügen, da der 45-jährige Deutsche ein Engagement im Winter ablehnte. Als Interimslösung für das kommende Liga-Spiel morgen gegen Kayseri wird Nachwuchstrainer Önder Karaveli übernehmen. Dass der krisengebeutelte Double-Sieger schnellstmöglich eine längerfristige Lösung für den vakanten Trainer-Posten präsentieren sollte, liegt jedoch auf der Hand. Doch welche Kandidaten kommen in der aktuellen schwierigen Phase überhaupt in Frage? Geht man nach dem Sportjournalisten Rudy Galetti, zählen aktuell vier Kandidaten zum engeren Kreis. Bei drei der vier Optionen handelt es sich dabei um Altbekannte, die entweder als Spieler und/oder als Trainer bereits bei Beşiktaş unter Vertrag standen. Aus deutscher Sicht soll dabei der aktuell als technischer Direktor fungierende und Ex-Trainer des BVB Edin Terzić auf der Liste ganz oben stehen. Letzterer war bereits in der Saison 2013/14 unter Slaven Bilić als Co-Trainer bei Beşiktaş angestellt. Neben Bilić (aktuell BJ Guoan) werden auch der zuletzt noch russische Nationaltrainer Stanislav Cherchesov (aktuell vereinslos) und der aktuelle Sivas-Trainer Rıza Çalımbay (BJK-Trainer von Januar bis Oktober 2005) als mögliche Kandidaten gehandelt. Laut Galetti, sollen erste Gespräche mit den Kandidaten bereits stattgefunden haben.
Favoriten schwer auszumachen
Wer letztlich den Trainer-Posten bei den "Schwarzen Adlern" besetzen wird, ist aktuell nur schwer auszumachen. Da der Double-Sieger aus der Vorsaison schnellstens zurück in die Spur gebracht werden muss und man folglich einen Trainer zeitnah, am besten noch in diesem Jahr, präsentieren sollte, könnten Trainer im Vorteil sein, die bereits eine BJK-Vergangenheit haben und keine allzu lange Anlaufzeit benötigen. In diesem Zusammenhang sind sowohl Terzić, Bilić und Çalımbay geeignete Optionen. Während Terzić (bis 2025) sowie Çalımbay (bis 2022) noch laufende Verträge in ihren Vereinen besitzen, wäre Bilić zeitnah zu haben, da sein Vertrag beim chinesischen Erstligisten BJ Guoan am 31. Dezember ausläuft. In der türkischen Presse werden auch die aktuell vereinslosen Okan Buruk, Mehmet Özdilek sowie Samet Aybaba als mögliche Nachfolger gehandelt. Letzteren werden aber zum jetzigen Stand nur wenige Chancen eingeräumt. Als ernstzunehmender Kandidat muss in diesem Zusammenhang aber Şenol Güneş genannt werden, der bekanntlich einen guten Draht zum BJK-Präsident Ahmet Nur Çebi besitzt und die "Adler" bereits zweimal zur türkischen Meisterschaft (2015/16 und 2016/17) führen konnte.
Bilić und Güneş wären naheliegende Optionen
Eine Prognose zu wagen, wer Nachfolger von Yalçın wird, erweist sich angesichts der aktuell undurchsichtigen Lage als schwierig. Zieht man aber als Argument heran, dass sich die Vereinsführung für einen schnell verfügbaren Trainer mit BJK-Vergangenheit, der sofort weiterhelfen kann, entscheidet, so erweisen sich Slaven Bilić und Şenol Güneş zumindest als naheliegende und logische Optionen. Letztlich wird es aber auf die Vereinsführung, sowie auch auf die gehandelten Kandidaten, ankommen, ob man die Vorstellungen zusammenführen kann. Die Trainer-Frage bei Beşiktaş bleibt daher weiter spannend, zumal auch weitere Überraschungen, wie im Fall von Daniel Farke, keinesfalls auszuschließen sind.