Unaufhaltsam fräst sich Trabzonspor dem Gewinn der türkischen Meisterschaft entgegen. Die Mannschaft von Trainer Abdullah Avcı spielt dabei schlicht einen Fußball von anderer Qualität. Der überzeugende 4:0-Sieg in Alanya ist bereits ein kleines Meisterstückchen.
Mit Alanyaspor gastierte Trabzonspor am Sonntagnachmittag laut Aussagen von Trainer Abdullah Avcı bei einem Team, dass in jüngster Vergangenheit sehr viel richtig gemacht habe, dass sich mit Transfers und einer klugen Philosophie zu einem ernsthaften Europapokal-Anwärter entwickelt habe und dass mit Blick auf die aktuelle Form seit sieben Spielen in der Liga nicht mehr verloren hat. Letztlich war dies eine respektable Aufzählung, mit der Avcı, die Wertschätzung für Alanyaspor zum Ausdruck; viel mehr aber noch die eigenen Stärken seiner Mannschaft in den Vordergrund bringen wollte. Denn Trabzonspor hatte im Bahçeşehir Okulları Stadium nicht das geringste Problem, die Partie von Beginn an zu dominieren und früh für die Entshceidung zu sorgen. Zweimal Nwakaeme, einmal Cornelius, einmal Toköz – nach 39 Minuten führten die Bordeaux-Blauen am Mittelmeer mit 4:0, ein mehr als komfortabler Vorsprung, der im zweiten Durchgang dann ohne große Anstrengung über die Zeit verwaltet wurde.
"Auf meinen Spielern lastet immer Druck und dieser verändert sich von Zeit zu Zeit, weil unsere Gegner versuchen, uns immer mit verschiedenen Mitteln zu bezwingen. Aber auch wir finden immer wieder neue Lösungen. Und dass wir uns stetig dafür belohnen, macht mich glücklich", erklärt Abdullah Avcı die nach wie vor anhaltende und kaum zu bezwingende Überform seines Teams. 14 Punkte beträgt der Abstand nun auf den ersten Verfolger Konyaspor, den man in der Vorwoche zudem im direkten Duell in die Schranken wies und obendrein noch weiter distanzierte.
Mit 48 Toren stellt Trabzonspor nicht nur die beste Offensive der Liga, sondern auch mit 18 Gegentreffern die beste Defensive. Uğurcan Çakır, der in der zweiten Hälfte gegen Alanya etwas mehr zu tun hatte, als ihm vielleicht lieb war, hat von den letzten 41 Schüssen auf sein Tor megastarke 36 gehalten – ein Wahnsinnswert, der gegen Alanya mit einem gehaltenen Elfmeter und drei, vier Glanzparaden noch erweitert wurde. Weil sowohl Offensive wie Defensive auf einem für Süper-Lig-Verhältnisse anderen Niveau agieren, schreitet Trabzonspor dem über Jahre ersehnten Meistertitel entgegen – und zwar im Eiltempo. Es scheint so, als könnte die Bordeaux-Blauen" in diesem Jahr tatsächlich Nichts und Niemand aufhalten.