Personell musste Nagelsmann seine Defensive beim 4:0-Heimsieg gegen Union Berlin umstellen. Mit Upamecano und Nianzou überzeugte die Notfall-Innenverteidigung prompt. Im Hinblick auf die Nachfolger-Suche für Süle stellt sich die Frage, ob die Bayern für die kommende Saison auf dem Transfermarkt überhaupt aktiv werden müssen.

 

Im Hinblick auf das gestrige Heimspiel gegen Union Berlin standen die Vorzeichen personell, allen voran in der Defensive, alles andere als rosig. Mit den Ausfällen von Niklas Süle und Benjamin Pavard musste Nagelsmann auf eine neu formierte Innenverteidigung um Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou setzen. Auch wenn das Duo vorher keinesfalls eingespielt war, so wussten beide Franzosen zu überzeugen und lieferten einen starken Auftritt ab. Von allen Seiten gab es im Nachgang der Partie Lob. "Das haben die beiden heute wieder sehr gut gemacht", äußerte sich Kimmich gegenüber "Sky". Auch Trainer Nagelsmann lobte den Auftritt der beiden Innenverteidiger. "Upamecano hatte am Anfang einen Fehler, hat sich dann aber stark gefangen. Auch Nianzou hat es sehr gut gemacht und ein Tor geschossen", so der 34-Jährige. Vor allem das Aufbauspiel gefiel dem FCB-Trainer besonders gut, zumal man so oft in die gefährlichen Räume stoßen konnte.

Brauchen die Bayern einen neuen Innenverteidiger?

Nach dem feststehenden Abgang von Süle zum Rivalen Dortmund, kursieren immer wieder Gerüchte um potenzielle Nachfolger. Blickt man auf den gestrigen Auftritt der Defensive, so darf man sich in diesem Zusammenhang die Frage stellen, ob der Rekordmeister einen weiteren Innenverteidiger im Kader braucht. Mit Hernández, Upamecano, Nianzou sowie Pavard hat man bereits vier gelernte Innenverteidiger im Kader. Sollten die Münchener, wie bereits oft in den Medien berichtet, einen neuen, deutlich offensiveren Rechtsverteidiger verpflichten, wird sich Pavard wohl auch wieder in der Innenverteidigung wiederfinden müssen. Spätestens dann hätte man vier Bewerber für zwei Positionen in der Innenverteidigung. Dann würde ein weiterer Neuzugang wohl zu einem Überangebot führen, sofern kein weiterer Spieler den Verein verlässt. Wie sich die FCB-Verantwortlichen letztlich entscheiden werden, muss man abwarten. Christensen steht wohl vor einem Abgang zum FC Barcelona, während Rüdiger nun mit einem Wechsel zu Juventus Turin in Verbindung gebracht wird. Gut möglich, dass, falls man sich verstärkt, wohl auf einen jüngeren, entwicklungsfähigen Neuzugang setzt, der sich mit einem weitaus niedrigeren Gehalt zufriedengibt. Blickt man auf die aktuellen Alternativen im Kader, so wäre, trotz des Süle-Abgangs, auch ein Verzicht auf eine Neuverpflichtung durchaus denkbar.

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