Vor rund einem Monat hat die oberste Schiedsrichterleitstelle der türkischen MHK bekannt gegeben, im weiteren Saisonverlauf auf insgesamt 13 Unparteiischen-Gespanne nicht mehr setzen zu wollen – darunter auch Cüneyt Çakır. Der international renommierte Referee könnte künftig in der Schweiz pfeifen.
Mal wieder Ärger um die Schiedsrichter in der Türkei – wie die türkische "Hürriyet" am Donnerstagmorgen berichtet, könnte der für die Süper Lig nicht mehr als Schiedsrichter vorgesehene Cüneyt Çakır schon bald in der ersten Spielklasse der Schweiz pfeifen. Die Zeitung berichtet über einen bevorstehenden Wechsel des 45-jährigen Unparteiischen zum Verband der "Eidgenossen". Gespräche zwischen dem türkischen Fußballverband und den Schweizern sollen bereits stattgefunden haben, wobei die TFF klar signalisiert haben soll, keine Verwendung mehr für Cüneyt Çakır zu haben und die Schweiz ihn bei Bedarf gerne haben kann. Ein Angebot, das die Schweiz im Gegenzug ein Schiedsrichter-Gespann dauerhaft in die Türkei entsendet, wies die TFF obendrein ab und verwies darauf, dass in der Süper Lig keine ausländischen Referees zum Einsatz kommen werden.
Sollte die Schweiz tatsächlich Interesse an einem Einbezug Çakırs in ihren Ligaverband haben, so sollen sich die Verantwortlichen direkt beim 45-Jährigen melden. Die TFF und auch die oberste Schiedsrichterleitstelle MHK entziehen sich also jeglicher Verantwortung und geben Çakır zum Abwerben her. Der Hintergrund: Am 8. März erklärte die MHK in einer historischen Entscheidung mit, dass bis zum Saisonende insgesamt 13 Schiedsrichter und deren Assistenten aus dem Verkehr gezogen und nicht mehr in der Süper Lig zum Einsatz kommen werden – darunter auch Cüneyt Çakır. Auch wenn diese Entscheidung im Nachhinein von offizieller Seite wieder kassiert wurde, bleibt sie im Tagesgeschehen offensichtlich bestehen, denn: Bis heute hat Çakır kein Spiel mehr in der ersten türkischen Liga geleitet. Schon bald dagegen vielleicht in der Schweizer Super League.