Wie das LIGABlatt bereits gestern berichtete, zieht Galatasaray auf den letzten Metern der Transferperiode noch einmal an. Die späten Veränderungen am Kader sind nicht ohne Risiko.
Fünf neue Spieler werden nach aktuellem Stand noch zu den "Löwen" stoßen: Neben Topstar Mauro Icardi befinden sich Flügelstürmer Yusuf Demir, Innenverteidiger Mathias Ross, Milot Rashica sowie der vertragslose Routinier Juan Mata bereits in Istanbul, wie unter anderem der offizielle Twitter-Account Galatasarays bestätigt. Somit kommen neben einem dringend benötigten Abwehrspieler also mit großer Sicherheit gleich vier neue Offensivkräfte zu den Gelb-Roten. Kein Wunder, da man in den bisherigen fünf Spielen die Durchschlagskraft vermissen ließ und lediglich Altmeister Bafétimbi Gomis drei Treffer beisteuern konnte. Der Rundumschlag am letzten Tag des Transferfensters ist allerdings aus gleich zwei Gründen nicht ohne Risiko.
Kader wird durcheinandergewirbelt
Zunächst ist es immer suboptimal, wenn der Kader während der laufenden Spielzeit noch einmal auf links gedreht wird. Insbesondere Icardi und Rashica wären mit Sicherheit gesetzt und auch der junge Demir wird nicht mit Aussichten auf einen Bankplatz nach Istanbul kommen. Bisher gesetzte oder zumindest hoffnungsvolle Spieler müssen sich dadurch wieder hintenanstellen. Ein Härtefall wird diesbezüglich Haris Seferović, der als Startelfkandidat nach Istanbul kam und nun wohl als Stürmer Nummer drei gesehen werden muss. Da Dries Mertens wohl weiterhin gesetzt bleiben wird, werden sich dazu die beiden türkischen Flügelspieler Akgün und Aktürkoğlu öfter mit einer Jokerrolle anfreunden müssen, während ihre eigentlichen Vertreter Yılmaz, Kılınç und theoretisch Akbaba in der Hierarchie noch weiter nach unten rücken. Eigentlich zumindest.
(Zu) viele ausländische Profis
Nun wird Galatasaray nämlich die Ausländerregelung Probleme bereiten. Zu den aktuell zwölf ausländischen Profis könnten sich so drei weitere gesellen (Demir und Ross fallen als U21-Spieler nicht unter diese Regelung, zählen am Spieltag allerdings auch nicht als einheimischer Spieler). Selbst wenn die Verantwortlichen am Ende alle (potentiellen) ausländischen Spieler anmelden könnten, können am Spieltag nur höchstens acht von ihnen gemeinsam auf dem Feld stehen. Trainer Okan Buruk braucht also mindestens drei bis vier türkische Stammspieler. Neben dem aktuell gesperrten Bardakcı war das bisher die Flügelzange.
Noch ist für Außenstehende nur schwer abschätzbar, wie Galatasaray diese Situation lösen möchte. Abwehrspieler Christian Luyindama steht zwar offenbar vor einem Engagement bei Antalyaspor, die Situation am jeweiligen Spieltag gestaltet sich trotzdem schwierig. Für sich gesehen, haben alle gehandelten Neuzugänge sicherlich das Potenzial ihrem neuen Verein zu helfen. Ob sie allerdings wirklich die Chance bekommen und ob ihr Trainer am Ende alle Akteure bei Laune halten kann, wird sich zeigen müssen.
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