Im letzten Länderspiel des Jahres empfängt die türkische Nationalmannschaft am Samstagabend Tschechien zum Freundschaftskick. Erstmals nach 21 Jahren kehrt die "Milli Takım" dabei für ein Heimspiel nach Gaziantep zurück. Eine Besonderheit gibt es auch beim Blick auf die Schiedsrichter, wobei Cüneyt Çakır zu seiner Ehrenrunde kommen wird.
Für die türkische Nationalmannschaft wird das Freundschaftsspiel das 612. Spiel ihrer Verbandsgeschichte – für Stefan Kuntz in der Funktion als Türkei-Trainer das Vierzehnte. Mit bis dato acht Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen ist die Bilanz des deutschen Übungsleiters weiter positiv. Am Mittwoch gab es zuletzt einen 2:1-Testspielsieg gegen Schottland.
Am Samstagabend dann noch Tschechien, der letzte Gegner in diesem Jahr – und für die Türkei in ihrer Historie selten ein wohlwollender Gegner. Sowohl die Bilanz gegen die Tschechen seit deren Unabhängigkeit ab den 1990er-Jahren ist negativ (zehn Spiele – fünf Niederlagen, vier Siege) als auch gegen die Mannschaft der ehemaligen Tschechoslowakei (zehn Spiele – sieben Niederlagen, ein Sieg).
Für das letzte Länderspiel des Jahres reist die türkische Nationalmannschaft in eine Stadt, in der sie die vergangenen zwei Jahrzehnte überhaupt nicht mehr gespielt hat – nach Gaziantep. In der osttürkischen Provinzhauptstadt spielte die "Milli Takım" zuletzt im April 2001, verlor damals 0:2 gegen Albanien.
Im selben Jahr feierte einst Cüneyt Çakır sein Schiedsrichter-Debüt in der ersten türkischen Liga. Am Samstag tritt der zweifelsohne bekannteste und erfolgreichste türkische Unparteiische dann offiziell ab. Als Zeichen der Dankbarkeit und der Anerkennung wird der 45-jährige Çakır das Spiel zwischen der Türkei und Tschechien mit einer UEFA-Sondergenehmigung für fünf Minuten leiten – dann übernimmt das schottische Gespann um William Collum. Çakır kommt in seiner Schiedsrichterlaufbahn auf 622 Einsätze. Sein größtes Spiel war das Champions-League-Finale 2015 zwischen Barcelona und Juventus Turin.