Mit einer 5:0-Gala im Hinspiel gegen den moldauischen Vertreter Zimbru Chișinău ist Fenerbahçe am Mittwochabend erfolgreich in die zweite Qualifikationsrunde der Conference League gestartet. Dabei sammelten mit Edin Džeko, Dušan Tadić, Ryan Kent und Sebastian Szymański vier Neuzugänge direkt in ihrem ersten offiziellen Einsatz für die „Kanarienvögel“ Scorer-Punkte.

Für das erste Pflichtspiel der neuen Saison wählte Fenerbahçe-Trainer İsmail Kartal eine 4-3-3-Formation. Diese bildeten Bayındır, Kadıoğlu, Djiku, Aziz, Osayi-Samuel, Szymański, Crespo, Yandaş, Tadić, Kent und Džeko, der die Gelb-Marineblauen als Mannschaftskapitän anführte. In Person von Djiku, Szymański, Tadić, Kent sowie Džeko durften somit gleich fünf Neuzugänge von Beginn an ran.

Kadıoğlu-Traumtor eröffnet die Partie

Vor der Begegnung war allen klar: Während es für den haushohen Favoriten Fenerbahçe um eine komfortable Ausgangslage für das Rückspiel in sechs Tagen ging, würde sich der krasse Außenseiter Zimbru Chișinău mit allem, was man hat, gegen eine drohende Klatsche wehren. Unter diesen klaren Vorzeichen legten die „Kanarienvögel“ los wie die Feuerwehr und verpassten den Gästen mit dem frühen 1:0 nach etwas mehr als zehn gespielten Minuten einen ersten herben Dämpfer. Zunächst hatte Tadić seinen Gegenspieler auf der linken Außenbahn mustergültig ausgetanzt, um auf den an der Strafraumkante lauernden Kadıoğlu abzulegen. Daraufhin schaute sich der 23-Jährige kurz um und realisierte, dass Chișinăus Torhüter Agachi etwas ungeschickt stand. Also schlenzte Kadıoğlu das runde Leder mit ganz viel Gefühl ins rechte obere Eck (11.) – was für ein wunderschöner Treffer! Fenerbahçe war nun voll da und legte durch eine Co-Produktion der beiden Neuzugänge Kent und Džeko gerade einmal drei Minuten später mit dem 2:0 nach. Ebenfalls daran beteiligt war der im ersten Durchgang überragende Tadić, der Džeko mit einem scharfen Steilpass in die Tiefe schickte. Der 37-jährige Bosnier verarbeitete das exzellente Anspiel mit all seiner Erfahrung, die ihm auch dabei half, den sich auf Höhe des Elfmeterpunkts befindenden Kent in Szene zu setzen. Kompromisslos schloss der Engländer diesen traumhaften Angriff anschließend mit einem satten Linksschuss ab. Nach dem furiosen Start schalteten die Kartal-Schützlinge den einen oder anderen Gang zurück, ohne dabei – abgesehen von einer guten Chance der Moldauer (42.) – etwas anbrennen zu lassen. Folgerichtig blieb es bis zum Pausenpfiff durch Schiedsrichter Nenad Minaković beim 2:0.

Erbarmungsloses Fenerbahçe

In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff bot sich den Fans im Şükrü Saracoğlu Stadı dasselbe Bild wie über weite Strecken der ersten Hälfte – ein überlegenes Fenerbahçe, das aufgrund der meilenweit höheren individuellen Qualität keinerlei Probleme hatte, die Spielkontrolle an sich zu reißen. Gleichzeitig kämpfte Zimbru Chișinău tapfer und aufopferungsvoll, was den Gästen aus Moldau im Laufe des Spiels immerhin ab und an einen Entlastungsangriff einbrachte. Hauptsächlich waren die Osteuropäer aber darum bemüht, sich eine winzige theoretische Chance für das Rückspiel im eigenen Stadion am Leben zu halten und somit keinen weiteren Gegentreffer mehr zu kassieren. Diese ohnehin überschaubare Hoffnung machten die Hausherren mit einem weiteren Doppelschlag nach etwas mehr als einer Stunde dann endgültig zunichte: Erst schob Džeko nach schöner Vorarbeit von Yandaş zum 3:0 ins leere Tor ein (61.), bevor der ehemalige Wolfsburger wiederum seinen zweiten Assist des Abends beisteuerte. Zum Nutznießer avancierte Szymański, der von Džeko mit einem perfekten Vertikalpass auf die Reise geschickt wurde und zum 4:0 traf (63.). Die Neuzugänge der „Kanarienvögel“ erwischten also einen echten Sahnetag, was auch für Innenverteidiger Djiku galt. Jedoch fiel der 28-Jährige seiner Position geschuldet nicht so auf wie seine Kollegen aus der Offensive. Danach war die Messe mehr als gelesen, sodass der Rest der Partie aus Fenerbahçe-Sicht zu einem lockeren Auslaufen wurde – gekrönt vom 5:0-Endstand durch den eingewechselten King (88.).

Das Rückspiel im Stadionul Zimbru steht am kommenden Dienstag an. Ab 19.30 Uhr (MEZ) rollt dann der Ball in Chişinău, wo Fenerbahçe den Einzug in die dritte Qualifikationsrunde der Conference League offiziell besiegeln will. Zweifel daran dürfte nach der Dominanz im Hinspiel niemand mehr haben.