Im sechsten Gruppenspiel zur Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland traf die Türkei in Gruppe D auf den vermeintlich größten Konkurrenten Kroatien, wobei man sich in der Ferne einen 1:0 Sieg erkämpfen konnte. Auch wenn Barış Alper Yılmaz das entscheidende Tor an diesem Abend schoss, war es doch vor allem die diszipliniert agierende Defensive, die der Türkei auch den Sieg sicherte.
Uğurcan Çakır:
Der Trabzonspor-Keeper war den Türken an diesem Abend ein wichtiger Rückhalt. Nicht nur strahlte er allgemein Souveränität und Ruhe aus, vor allem in der zweiten Halbzeit, als der Druck der Kroaten immer größer wurde, sorgte der 27-Jährige mit einigen sehenswerten Paraden und guter Strafraumbeherrschung dafür, dass er an diesem Abend eine Weiße Weste behielt. (Note: 2)
Cenk Özkaçar:
Defensiv machte der 23-Jährige einen guten Job, obgleich ihm offensiv nicht viel einfallen wollte. Da seine Arbeitsbeschreibung in dieser Partie ohnehin einen größeren Fokus aufs Verteidigen Legte, machte der Außenverteidiger in Diensten des FC Valencia seine Sache sehr ordentlich. (Note: 3)
Abdülkerim Bardakcı:
Der Innenverteidiger von Rekordmeister Galatasaray ist seit Wochen in einer sehr guten Form, die sich auch in diesem Spiel zeigen sollte. Im Verbund mit Nebenmann Samet Akaydin verteidigte der 29-Jährige alles weg, was auf ihn zukam und vereitelte viele potenziell gefährliche Abschlüsse der Kroaten. (Note: 2)
Samet Akaydin:
Für den Fenerbahçe-Verteidiger gilt im Prinzip das Gleiche, wie für Abdülkerim Bardakcı neben ihm: zweikampfstark, einsatzfreudig und physisch eine echte Wand trieb er die angreifenden aber an ihm abprallenden Kroaten in die Verzweiflung. (Note: 2)
Ferdi Kadıoğlu:
Eine eher unauffällige Partie des 24-Jährigen. Giftig gegen den Ball, rückte der Außenverteidiger im eigenen Ballbesitz ins Mittelfeld der Türken ein, um einen kontrollierten Spielaufbau zu gewährleisten. Hierbei kam es zwar kaum zu Fehlern, wirklich spektakulär war sein Spiel aber auch nicht. Das war an diesem Abend auch nicht sein Job. (Note: 2,5)
İsmail Yüksek:
Bis zur 86. Spielminute auf dem Platz bestach der Fenerbahçe-Sechser durch eine starke Laufleistung, eine kompromisslose Zweikampfführung sowie durch eine beeindruckende Antizipation, mit der er Bälle abfing und Kroatien an der Chancenkreierung hinderte. Kurz vor Schluss wurde er völlig ausgelaugt durch Kaan Ayhan ersetzt. (Note: 1,5)
Salih Özcan:
Der Dortmunder, der in den letzten Wochen auch bei seinem Verein wieder mehr in die Spur fand, machte eine gute Partie, in der er, wie sein Nebenmann İsmail Yüksek auf der Doppelsechs zwar vor allem gegen den Ball arbeiten, bei Gelegenheit aber auch den eröffnenden Ball spielen sollte. Ein ebensolcher Langer Ball auf Barış Alper Yılmaz in der 30. Spielminute bereitete das 1:0 und damit auch den Siegtreffer vor. (Note: 2)
İrfan Can Kahveci:
Bei Fenerbahçe spielt der Flügelstürmer bislang zwar eine tolle Saison, an diesem Abend hingegen fand er kaum statt. Offensiv konnte er sich selten in gefährliche Situationen einschalten und gegen den Ball wirkte der 28-Jährige zuweilen etwas unbeholfen, weshalb nach 65 Minuten auch Schluss war und Yunus Akgün für ihn in die Partie kam. (Note: 3,5)
Hakan Çalhanoğlu:
Der Kapitän und Spielmacher der Türken konnte an diesem Abend seine Stärken nicht wirklich auf den Platz zaubern. Zwar spielte der Zehner von Inter Mailand einige tolle lange Bälle und ordnete das Spiel seiner Mannschaft gut, im Zweikampf war er den Kroaten physisch aber auffallend unterlegen, weshalb er defensiv nicht allzu viel beisteuern konnte abgesehen von einem guten Positionsspiel. (Note: 3)
Kerem Aktürkoğlu:
In der ersten Halbzeit vor allem durch seinen leidenschaftlichen Einsatz noch einer der auffälligsten Spieler der Türkei, gerade in der Offensive, tauchte der 24-Jährige in der zweiten Hälfte, als der Druck der Kroaten sukzessive wuchs immer weiter ab. In der 86. Spielminute wurde er dann durch Kenan Yildiz ersetzt. (Note: 3)
Barış Alper Yılmaz:
Die Taktik vom neuen Trainer Vincenzo Montella sah ein schnelles Umschaltspiel der Türkei vor, wofür Barış Alper Yılmaz auch ideal passte. Bei langen Bällen aus der Tiefe startete er regelmäßig in die Spitze, wodurch er in der 30. Spielminute auch das 1:0 und damit auch gleichzeitig den Siegtreffer erzielte. Von diesen Läufen sowie einem frühen Anlaufen beim Gegenpressing abgesehen war vom Galatasaray-Angreifer nur wenig zu sehen. Nach 75 Minuten wurde er für Bertuğ Özgür Yıldırım ausgewechselt. (Note: 2,5)
Yunus Akgün:
In der 65. Spielminute für İrfan Can Kahveci eingewechselt, blieb er praktisch ebenso blass und war an keiner nennenswerten Aktion der Türkei beteiligt, abgesehen von einem Zeitspiel, für das er in der dritten Minute der Nachspielzeit auch die Gelbe Karte erhielt. (Note: 4)
Bertuğ Özgür Yıldırım:
Kam nach 75 Spielminuten für Siegtorschützen Barış Alper Yılmaz, fiel aber dem Umstand zum Opfer, dass sich die Türken in der Spätphase der Partie praktisch ausschließlich aufs Verteidigen konzentrierten, wo er kaum einen Mehrwert bot. Bei den wenigen Konterchancen seiner Mannschaft wirkte der 21-Jährige etwas hilflos und vertändelte mehrfach den Ball. (Note: 4)
Kaan Ayhan:
Wurde in der 86. Spielminute für den starken İsmail Yüksek eingewechselt und konzentrierte sich ausschließlich um die Defensive. Abgesehen von Meckereien, für die er in der 90. Spielminute den Gelben Karton sah, blieb er unauffällig. Aufgrund seiner geringen Zeit auf dem Platz ist eine adäquate Bewertung nicht möglich.
Kenan Yildiz:
Wie Kaan Ayhan in der 86. Spielminute eingewechselt – in seinem Fall für Kerem Aktürkoğlu – wurde er lediglich bei einigen Kontersituationen auffällig, in denen das 18-jährige Talent von Juventus Turin seine technischen Fähigkeiten aufblitzen ließ. Ansonsten hatte er keine Chance mehr sich zu präsentieren. Da auch Kenan Yildiz nur wenige Minuten auf dem Platz stand, ist auch hier eine wirkliche Bewertung seiner Leistung nicht möglich.
Foto: Denis Lovrović / Getty Images