Vincenzo Montella ist erst seit kurzem im Amt als türkischer Nationaltrainer, doch wird der Italiener bereits jetzt überschwänglich gefeiert. Das liegt sowohl an den spielerischen Leistungen seiner Mannschaft als auch an seiner energetischen Art an der Seitenlinie.
Für viele Beobachter ist bereits jetzt klar, dass sich der Trainerwechsel vom Deutschen Stefan Kuntz zum Italiener Vincenzo Montella für den türkischen Fußballverband TFF voll und ganz gelohnt hat: Nach zwei schwachen Spielen gegen Armenien (1:1) und gegen Japan (2:4) musste Stefan Kuntz als türkischer Nationaltrainer seinen Hut nehmen und für ihn kam der Italiener Vincenzo Montella. Dessen Auftakt als neuer Übungsleiter gelang mit zwei Siegen gegen Kroatien (1:0) und Lettland (4:0), womit sich die Türkei vorzeitig für die Europameisterschaft 2024 qualifizieren konnte. Neben der Mannschaft wurde dabei vor allem auch der neue Trainer gefeiert.
Vincenzo Montella hat der türkischen Nationalmannschaft neues Leben eingehaucht
In zwei gänzlich unterschiedlichen Partien gelang es dem neuen Coach Vincenzo Montella seinen Jungs gleich zwei unterschiedliche Arten des Fußballs erfolgreich spielen zu lassen: Während man mit Kroatien einen tendenziell überlegenen Gegner hatte, schaffte man es, diesen mit Leidenschaft, Arbeitswille und defensiver Disziplin niederzuringen, so wie man es vom italienischen Fußball traditionell gewohnt ist. Gegen das nominell unterlegene Lettland zeigte man hingegen ein ganz anderes Gesicht, wonach man einen tollen und attraktiven Offensivfußball spielte, bei dem es gelang, trotz des tiefstehenden Gegners, sich viele Chancen herauszuspielen. Damit zeigte Montella bereits deutlich mehr Varianz als es im eher biederen Spielstil von Ex-Trainer Stefan Kuntz zu erkennen war.
Leidenschaftlich an der Seitenlinie
Neben den taktischen Eingriffen fiel vor allem auf, wie sehr Montella in beiden Spielen über die ganzen 90 Minuten hinweg mit seiner Mannschaft mit fieberte: Der 49-Jährige tigerte in seiner Coachin-Zone auf und ab, gab wild gestikulierend Anweisungen und sprach seine Spieler oft direkt an. Auch unterhielt er sich während der Partien regelmäßig mit seinem Trainerteam sowie mit den übrigen Spielern auf der Bank, um sich offenbar auch deren Meinung abzuholen. Dies scheint bei seinen Schützlingen gut anzukommen, denn sowohl nach dem Schlusspfiff gegen Kroatien als auch nach jenem gegen Lettland, als klar war, dass die Türkei das EM-Ticket für 2024 in Deutschland gelöst hatte, stürzten sich Spieler und Betreuer nicht zuletzt auf Montella und nahmen den neuen Erfolgscoach in ihre Mitte. Es fällt schon auf, welch eine Synergie unter dem Italiener in der kurzen Zeit entstanden ist, die er mit seiner Mannschaft bisher verbringen konnte. Sicherlich trägt vor allem auch der Erfolg zur Feierstimmung bei, doch wie sehr der 49-Jährige bereits in allen Teamkreisen etabliert zu sein scheint, ist dennoch auffällig.
Internationales Lob für den neuen Türkei-Trainer
Zu ähnlichen Einschätzungen kommt auch die Presse in der Türkei sowie aus dem Heimatland des neuen Trainers, Italien. In der italienischen Sportzeitschrift "Corriere dello Sport" heißt es: "Vincenzo Montella ist nach den beiden Spielen, in denen er türkischer Nationaltrainer ist, bereits zur Ikone geworden." Dabei hob man nicht nur die Erfolge des Trainers hervor und wie gut er mit der Mannschaft zu harmonieren scheine, sondern auch, dass Montella nun der erste nichttürkische Chefcoach sein werde, der eine türkische Nationalmannschaft in eine Europameisterschaft betreuen werde. Vincenzo Montella selbst zeigte sich nach dem Lettland-Spiel sehr glücklich und freute sich über die breite Anerkennung: "Ich bin stolz, Trainer der Türkei zu sein. Unsere Spieler haben diese Woche alles gegeben. Ich bin stolz, ihr Coach zu sein. Ich bin unfassbar glücklich über diesen Sieg. Dass wir nun zur EM nach Deutschland gehen werden, macht mich ebenfalls stolz. Nun können wir dort um den Titel kämpfen."
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