Fenerbahçe drohen nach dem skandalösen Supercup-Spiel gegen Galatasaray, das nach nur 50 Sekunden abgebrochen wurde, weitere Konsequenzen. Einem Verweis der türkischen Disziplinarkommission PFDK zufolge, könnten die Kanarienvögel auch mit einem Punktabzug belegt werden.
Fenerbahçe droht ein übles Nachspiel nach dem Supercup von Şanlıurfa am vergangenen Sonntagabend. Nach dem abgebrochenen Finalspiel gegen Galatasaray, zu dem Fenerbahçe aus Protest gegenüber dem türkischen Fußballverband mit der U19-Mannschaft angetreten war, hat sich nun auch die Disziplinarkommission PFDK mit dem Skandal-Spiel auseinandergesetzt. Gemäß Artikel 24/1 der türkischen Fußballregularien drohen Fenerbahçe nun wegen "Abbruch und Austreten aus dem Wettbewerb" Sanktionen über den Rahmen der Partie hinaus. Für den Pokalwettbewerb in der nächsten Saison sind die Kanarienvögel bereits ausgeschlossen, selbst hatte man aber ohnehin erklärt, sogar für zwei Jahre auf eine Teilnahme zu verzichten.
Werden aus zwei Punkte Rückstand auf Galatasaray fünf?
Es ist bereits der zweite mutwillig herbeigeführte Spielabbruch in der Türkei in der aktuellen Spielzeit. Während des Duells zwischen Istanbulspor und Trabzonspor im vergangenen Dezember forderte Istanbuls Klubpräsident Ecmel Faik Sarialioğlu aus Verärgerung über Schiedsrichter Ali Şanşalan sein Team auf, den Platz zu verlassen. Es folgten minutenlange Diskussionen, weil einige Spieler der Anweisung des Präsidenten Folge leisteten, andere aber weiter spielen wollten. Letztlich wurde die Begegnung beim Stand von 1:2 abgebrochen und Istanbulspor in Folge – ebenfalls gemäß Artikel 24/1 – mit einem Punktabzug von drei Zählern bestraft. Bekommt Fenerbahçe die gleiche Strafe, hätte das massive Auswirkungen auf das weiterhin enge Meisterschaftsrennen mit Galatasaray, das aktuell zwei Punkte aufweist.
Weil Fenerbahçe sich aber über den Pokalsieg 2023 für den Supercup qualifiziert hat und das Endspiel gegen Meister Galatasaray somit völlig losgelöst von der Süper Lig ausgetragen wurde, ist es eher unwahrscheinlich, dass eine jetzt resultierende Strafe auch den Ligabetrieb betrifft. 2018 wurde Beşiktaş für ein ähnliches Vergehen ebenfalls "nur" mit dem Ausschluss aus der nächsten Pokalsaison bestraft.