Am Freitag sprachen Salih Özcan und Kenan Yıldız in einer Medienrunde über das bevorstehende EM-Achtelfinale gegen Österreich, böse Erinnerungen an das 1:6-Debakel gegen die Alpenrepublik sowie das Fehlen des gesperrten Kapitäns Hakan Çalhanoğlu.
Natürlich war die Frage, ob und welche Rolle die 1:6-Niederlage gegen Österreich Ende März vor dem nun bevorstehenden Wiedersehen am Dienstag im Achtelfinale der Europameisterschaft spielen würde, eine der ersten der Journalisten. Und Salih Özcan, der am Freitagnachmittag auf dem Podest neben Kenan Yıldız Platz nahm, sprach auch gar nicht lange drum herum: "Das 1:6 hat eine Wunder hinterlassen, es ist eine Narbe und es hat auch bei mir Spuren hinterlassen", so der Mittelfeldakteur, um dann zu versichern, dass er und die Mannschaft "noch eine Rechnung offen" habe und diese am Dienstag mit einem Sieg beglichen werden soll. Verzichten muss die Milli Takım dabei allerdings auf ihren Kapitän. "Hakan Çalhanoğlu wird leider nicht spielen können, weil er gesperrt ist. Samet Akaydın ebenfalls", so Özcan. "Das sind wichtige Namen für uns. Aber wer für sie spielen wird, wird sie bestens ersetzen.
Die Stimmung im Team scheint nach dem Kraftakt gegen Tschechien und erfolgreichen Erreichen der K.o.-Runde gut, geradezu gelöst, wäre das vorzeitige Aus in der Gruppenphase doch eine herbe Enttäuschung gewesen. "Wir haben es nach 16 Jahren mal wieder geschafft, weiterzukommen. Für mich kann ich sagen, dass ich hier einen Kindheitstraum lebe. Und der geht jetzt gegen Österreich weiter, so Kenan Yıldız, der erstmals überhaupt ein Pressekonferenz teilweise auf türkisch abhielt. Teamintern sorgt der in Deutschland geborene und aufgewachsene Stürmer so immer wieder für Lacher, weil seine Aussprache und Grammatik fehlerhaft sei. Bei der Pressekonferenz sorgte dieses "Geständnis" ebenfalls für sympathische Momente und eine lockere Atmosphäre.