Vor dem Start der Süper Lig am kommenden Wochenende nimmt das LIGABlatt die Top-Teams der Liga genauer unter die Lupe. Wie haben sich die Mannschaften verstärkt, welche Eindrücke vermitteln die Testspiele, wo ist die Stimmung besonders euphorisch respektive alarmierend? Heute: Beşiktaş! 

Kader-Qualität 

Das zum Teil erst in der vergangenen Saison zusammengekaufte und sukzessive aufgebaute Fundament des türkischen Pokalsiegers ist zusammengeblieben. Die Abgänge (u.a. Rosier, Cenk Tosun) sind verschmerzbar und wurde nicht nur adäquat, sondern qualitativ besser ersetzt (Svensson, Rafa, Immobile). Mit Ghezzal und Rebić hat man die Verträge zweier namhafter Spieler nicht verlängert, was für das Teamgefüge und die interne Stimmung allerdings besser sein dürfte. Ein Riesenverlust wäre es indes, wenn Shooting-Star Semih Kılıçsoy bis zum Ende der Transferperiode noch geht, Vincent Aboubakar darf derweil bei einem passenden Angebot gehen. Die Schwachstelle des Kaders ist trotz punktueller Verstärkung (Gabriel Paulista) die Abwehr.

Testspiel-Ergebnisse 

Einzig gegen Shaktar Donezk (0:1) setzte es in der Saison-Vorbereitung eine Niederlage, ansonsten flogen die Schwarzen Adler in der Preseason nicht hoch, aber beständig. Dass der Kurs stimmt, zeigte der eindrucksvolle Supercup-Sieg gegen Galatasaray (5:0) am vergangenen Wochenende.

Stimmung im Umfeld 

Die frühen und vor allem kostengünstigen Verpflichtungen von Gabriel, Rafa und Immobile wurden von den eigenen Fans gefeiert, sogar von Anhängern rivalisierender Klubs anerkennend beklatscht. Neu-Trainer Giovanni van Bronckhorst lässt zudem erfrischend offensiven Fußball spielen. Spätestens der schallende Süper Kupa-Erfolg entfachte bei den BJK-Fans eine riesige Vorfreude auf die kommende Saison.

Fazit

Trotz geringeren finanziellen Möglichkeiten im Vergleich zu den beiden Stadtrivalen von Galatasaray und Fenerbahçe hat Beşiktaş seine Hausaufgaben auf dem Transfermarkt früh erledigt, den Kader im Vergleich zum Vorjahr klar verstärkt. Die Mannschaft wirkt unter dem neuen Trainer bereits eingespielt, ein erster Titel ist eingesackt, dementsprechend gut ist die Stimmung. Nach dem Meister-Zweikampf in der letzten Saison dürfte Beşiktaş im Titelrennen nun wieder ein gehöriges Wörtchen mitreden.