Galatasaray-Trainer Okan Buruk stellt sich nach der verpassten Champions-League-Qualifikation der Verantwortung, nennt nach der 0:1-Niederlage gegen Bern „mangelnde Konzentration“ als Hauptursache für die fatale Pleite. Mit Blick auf die desaströsen Werte beileibe aber nicht der einzige Fehler.
Allein der Blick auf die Zweikampf-Statistik in der Halbzeit hätte Aufschluss darüber gegeben, wo das Spiel der Löwen am meisten krankte. Mit einer unterirdischen Quote von gerade einmal 25 Prozent gewonnener Zweikämpfe lieferte die Doppel-Sechs um Lucas Torreira und Gabriel Sara eine desolate Defensiv-Leistung ab, brachte zudem nach vorne nie die nötige Geschwindigkeit auf den Rasen. Der fürs Zentrum dann eingewechselte Kerem Demirbay belebte das Geschehen zwar etwas, jedoch blieb insbesondere 18-Millionen-Mann Sara viel zu lange auf dem Rasen. „Wir haben gespielt, als würden wir fünf Kilo zusätzlich mit uns herumschleppen. Unsere Passgeschwindigkeit war schlecht. Und wenn wir gepasst haben, haben wir zu viele Fehler gemacht“, merkte auch der abermals gesperrte Okan Buruk bei der Pressekonferenz nach Spielschluss an.
Zwar attestierte Buruk, dass seine Mannschaft, diejenige sei, die „in den letzten beiden Jahren die meisten Siege“ eingefahren habe. Allerdings leiste man sich vor allem in den großen, entscheidenden Spielen zu viele Konzentrationsfehler. „Je weniger wir uns mit dem Gegner beschäftigen, desto besser spielen wir. Wir müssen lernen, uns ganz auf uns und unser Spiel zu konzentrieren“, so Buruk, der dafür die „Hauptverantwortung“ trage.
Neues Ziel: Europa-League-Titel
Statt der Champions League – deren Verpassen nicht nur sportlich, sondern vor allem finanziell ein Fiasko darstellt – geht es für den türkischen Rekordmeister nun in der Europa League weiter. Zumindest das Selbstbewusst scheint unter den beiden Bern-Niederlagen nicht gelitten zu haben, denn Buruk betont: „Unser Ziel ist es, die Europa League zu gewinnen.“
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