Mit einem 3:1-Heimsieg gegen PAOK Thessaloniki ist Galatasaray am Mittwochabend ein erfolgreicher Start in die Ligaphase der Europa League gelungen. Auch wenn Victor Osimhen weiter auf sein erstes Tor im Trikot der "Löwen" wartet, erwies sich der Nigerianer im Duell mit dem griechischen Meister einmal mehr als wertvolle Verstärkung. Mauro Icardi traf bei seinem Comeback zum Endstand.
Da Stammtorhüter Fernando Muslera im Play-off-Rückspiel der Champions League gegen Bern die Rote Karte sah, stand der nominelle Ersatzkeeper Günay Güvenç im Galatasaray-Kasten. Gemeinsam mit dem 33-jährigen Deutsch-Türken begannen Jakobs, Bardakcı, Sánchez, Ayhan, Torreira, Gabriel Sara, Akgün, Mertens, Yılmaz und Osimhen. Für den mittlerweile genesenen Mauro Icardi reichte es für einen Platz auf der Bank, während Hakim Ziyech verletzungsbedingt passen musste. Deadline-Day-Verpflichtung Roland Sallai ist noch nicht für die Europa League gemeldet und fehlte daher.
Keine Tore im ersten Durchgang
Nach dem 3:1 im Derby bei Fenerbahçe und einer bislang perfekten Punkteausbeute in der Süper Lig hatten die Gelb-Roten allen Grund, den Auftakt in die Europa-League-Ligaphase mit breiter Brust anzugehen. Ähnlich viel Selbstvertrauen dürfte PAOK Thessaloniki im Gepäck gehabt haben, denn die Gäste gewannen in der letzten Saison nicht nur die nationale Meisterschaft, sondern führen die Tabelle der griechischen Super League auch nach fünf Partien in der neuen Spielzeit schon wieder an. Entsprechend intensiv ging es auf dem Rasen, wo Osimhen per Kopf bereits nach 20 Sekunden den ersten Galatasaray-Abschluss des Abends verbuchte, von Beginn an zur Sache. Auch PAOK versteckte sich in der Anfangsphase nicht und fand gut in die Begegnung. Richtig gefährlich wurde es dabei aber vor beiden Toren zunächst nicht – wie beim zu ungenauen Distanzversuch von Jakobs in der 21. Spielminute. Gegen Mitte des ersten Durchgangs verflachte das Duell zwischen dem türkischen und dem griechischen Meister aufgrund von einigen kleinen Fouls auf PAOK-Seite, die einem echten Spielfluss im Weg standen. Eine Doppelchance durch Osimhen und Gabriel Sara (27.) sorgte dann mal wieder für etwas Schwung, nicht aber für den ersten Treffer der Partie. Ebenjenes Duo der "Löwen" agierte in der ersten halben Stunde sehr auffällig und war immer wieder an aussichtsreichen Aktionen beteiligt. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte Ayhan den formstarken Akgün hervorragend in Szene, doch da der 24-Jährige die Gelegenheit nicht nutzte (42.) und auch Osimhen (44.) sowie PAOK-Spielmacher Konstantelias (45.+1) zu ungenau zielten, ging es mit einem aus Sicht der Griechen etwas schmeichelhaften 0:0 in die Kabine.
Osimhen im Fokus des Geschehens
Nach Wiederbeginn dauerte es nicht lange, bis Galatasaray jubeln durfte: Eine Mertens-Ecke landete auf dem Kopf von Osimhen, der den Ball zwar nicht perfekt traf, aber dennoch gefährlich in Richtung Tor befördern konnte. Dort lenkte Ex-Schalker Baba das runde Leder mit einem technischen Fehler unglücklich über die eigene Linie (48.) zum 1:0 für "Cim Bom". Einen eigenen Treffer hätte sich Star-Leihgabe Osimhen zu diesem Zeitpunkt längst verdient gehabt, denn der nigerianische Stürmer ackerte unermüdlich und avancierte dabei zu einem stetigen Unruheherd für die Gäste aus Thessaloniki. Jedoch offenbarte der 25-Jährige ungewohnte Schwächen im Abschluss, was unter anderem in der 63. Spielminute zum Tragen kam, als Osimhen das 2:0 auf dem Fuß hatte, aber am gut aufgelegten PAOK-Schlussmann Kotarski scheiterte. Derweil kam von den Griechen in dieser Phase nicht viel, was die Galatasaray-Defensive in Wallung hätte bringen können. So schien es zumindest, bis PAOK plötzlich über die Grundlinie durchkam. Die dadurch ermöglichte Hereingabe von Otto wehrte Muslera-Vertreter Güvenç direkt vor die Füße von Konstantelias ab, der problemlos zum 1:1 einschob (67.). Lange aufregen mussten sich die Hausherren darüber allerdings nicht, denn nur neun Minuten nach dem Ausgleich sorgte Akgün mit einem brachialen Abschluss aus kurzer Distanz für das 2:1. Erneut war Osimhen als Vorlagengeber beteiligt – diesmal mit einer schönen Kopfball-Ablage. Wenig später schickte Galatasaray-Trainer Okan Buruk den ehemaligen Wolfsburger in den Feierabend. So kam Mauro Icardi nach mehrwöchiger Verletzungspause zu seinem Comeback, was der Argentinier nutzte, um tief in der Nachspielzeit (90.+5) den 3:1-Endstand zu erzielen.
Auf nationaler Ebene steht für Galatasaray am Samstag das nächste Heimspiel an, wenn Stadtrivale Kasımpaşa im Rams Park gastiert. In der Europa League geht es dann am 3. Oktober auswärts beim lettischen Vertreter FK RFS weiter.
Foto: X / Galatasaray SK