Beşiktaş-Talent Semih Kılıçsoy sorgte in der vergangenen Saison durch seine Tore international für angehobene Augenbrauen. Dabei sorgte vor allem seine kompromisslose Abschlussstärke für Interesse. Nun, da der 19-Jährige allerdings nicht mehr zum unumstrittenen Stammpersonal der "Schwarzen Adler" gehört, trudeln allmählich die Anfragen ein. Erstes ernsthafteres Interesse soll damals aus der Premier League und der Serie A kommen.
Vor einigen Monaten galt Semih Kılıçsoy noch als eines der heißesten Talente des türkischen Fußballs. In der Saison 2023/24 konnte der Stürmer in gerade einmal 23 Liga-Einsätzen elf Tore erzielen und drei weitere vorbereiten und gehörte in einem in der Süper Lig zumindest enttäuschenden Beşiktaş zu den wenigen klaren Lichtblicken. Diese Saison allerdings tut sich das Eigengewächs noch schwer und blüht unter dem neuen Coach Giovanni van Bronckhorst noch nicht auf. Diesen Umstand nehmen sich nun offenbar erste Klubs zum Anlass, Semih Kılıçsoy womöglich bereits im Winter für einen guten Preis aus Istanbul loszueisen.
Milan und Everton bieten je ca. 12 Millionen Euro für Semih Kılıçsoy
Medienberichten zufolge, seien Vertreter vom AC Mailand sowie vom FC Everton an die Beşiktaş-Vereinsführung herangetreten, um wegen einer möglichen Verpflichtung von Semih Kılıçsoy vorzufühlen. Demnach sollen die "Rossoneri" eine Basisablösesumme von um die 12 Millionen Euro für den Angreifer geboten haben, um diesen bereits im Winter zu verpflichten. Das Everton-Angebot soll sich in ähnlichen Sphären bewegt haben.
Beşiktaş fordert für Kılıçsoy bis zu 30 Millionen Euro
Beide Vereine sollen von der Beşiktaş-Spitze eine deutliche Abfuhr erhalten haben. So habe man derzeit kein Interesse daran, sein vielversprechendes Eigengewächs in nächster Zukunft abzugeben und schon gar nicht für solch eine niedrige Summe. Man würde lediglich dann schwach werden, wenn die gebotene Ablösesumme sich im Gebiet zwischen 25 und 30 Millionen Euro bewegen würde.
Ausschweifende Transferverhandlungen in der Türkei nicht ungewöhnlich
Ein solches Verhalten der Klub-Führungen bei Transferverhandlungen ist in der Türkei allerdings nicht unüblich. Die Führungsetage der drei großen Istanbuler Klubs Beşiktaş, Fenerbahçe und Galatasaray sind mittlerweile berüchtigt dafür, zu Beginn von Transferverhandlungen geradezu absurde Summen zu verlangen, um sich dann später auf teils deutlich niedrigere Summen zu einigen. Ob es dabei wirklich um eine durchdachte Verhandlungsstrategie geht, oder eher ums eigene Ego, muss jeder für sich selbst entscheiden. Manchmal zahlen sich solche Verhandlungen wie im Fall Sacha Boey aus, manchmal scheitern sie auch, wie der geplatzte permanente Wechsel von Nicolò Zaniolo zu Aston Villa.
Bei Gesamtpaket von 20 Millionen Euro ernsthafte Gespräche denkbar
Klar dürfte jedoch sein, dass man allein schon aufgrund des Potenzials des Spieles, seines Alters, seiner Position und der Vertragsdauer bis 2028 nicht unter Marktwert mit sich reden lassen wird. Der Marktwert Kılıçsoys wird derzeit auf 15 Millionen Euro taxiert. Ein Gesamtpaket um die 20 Millionen Euro – beispielsweise 16 Millionen Sockelablöse plus bis zu vier Millionen Euro Boni – könnte allerdings die Statik der Verhandlungen noch einmal ändern, sollte der 19-Jährige weiterhin nicht gesetzt sein oder die hohen Erwartungen an ihn nicht erfüllen.