Am Dienstagabend empfing Beşiktaş im Halbfinal-Rückspiel des türkischen Pokals Ankaragücü. In einer insgesamt schwachen Partie konnten sich am Ende die Hausherren mit einem knappen 1:0 durchsetzen. Matchwinner war dabei Ernest Muçi, der das goldene Tor erzielen und Beşiktaş damit ins Pokalfinale schießen konnte.
Verglichen mit dem Hinspiel, das mit einem überschaubaren 0:0 endete, gab es bei Beşiktaş vier personelle Änderungen in der Startelf: So ersetzten Arthur Masuaku, Omar Colley, Salih Uçan und Semih Kılıçsoy Umut Meraş, Joe Worrall, Gedson Fernandes und Jackson Muleka. Bei Ankaragücü hingegen gab man im Vergleich zum Hinspiel Ertaç Özbir, Mert Çetin, Anastasios Chatzigiovanis und Riad Bajić den Vorzug vor Bahadır Han Güngördü, Atakan Çankaya, Olimpiu Moruțan und Ali Sowe.
Wenig Finesse, dafür viel Leidenschaft
Das Hinspiel dieser Halbfinal-Paarung war mit dem mauen 0:0 bereits keine Fußball-Feinkost gewesen und auch das Rückspiel in Istanbul ließ qualitativ viel zu wünschen übrig. Wo es gemeinhin zwar an Spektakel, vielen Torraumszenen und technischer Finesse mangelte, waren allerdings Einsatzwille, Bissigkeit und Leidenschaft gegeben.
Hitzig geführte Partie
Bereits von Beginn an war es eine hitzige Partie und beide Teams machten direkt nach Anpfiff durch ihre Körpersprache und ihre Einsatzhärte klar, dass es an diesem Abend ein harter Kampf werden würde. Der Unparteiische der Partie musste bereits früh eingreifen und Spieler beider Seiten ermahnen, damit ihm das Spiel nicht entglitt.
Beşiktaş mit leichtem Übergewicht
Fußballerisch passierte allerdings sehr wenig und der Großteil der Partie spielte sich im umkämpften Mittelfeld ab. Insgesamt aber hatte Beşiktaş, was den fußballerischen und offensiven Anteil betraf in der ersten Halbzeit, obgleich das nicht viel war. Erst kurz vor dem Pausenpfiff kamen Ernest Muçi (44′) und Milot Rashica (45’+1′) zu guten Abschlussgelegenheiten, konnten den Treffer aber nicht markieren. Dementsprechend ging es mit einem schwachen 0:0 in die Pause.
Ernest Muçi mit dem 1:0 für die Gastgeber
In der zweiten Hälfte versuchten beide Teams offensiv nun etwas mehr, das Niveau blieb aber überschaubar und wirkliche Torgefahr kam nur selten auf. Es sollte bis in die 70. Spielminute dauern, bis sich dies änderte und endlich das erste Tor dieser Halbfinalpaarung fiel: Die zuvor bei Beşiktaş für die blass gebliebenen Semih Kılıçsoy und Rachid Ghezzal eingewechselten Jackson Muleka und Alex Oxlade-Chamberlain sorgten im Offensiv-Pressing für mehr Druck und provozierten so Fehler im Spielaufbaus Ankaragücüs.
So lief Jackson Muleka im gegnerischen Strafraum Torhüter Ertaç Özbir an, der unter Druck einen schwachen Pass auf seinen Innenverteidiger spielte, der wiederum ebenfalls unter Druck wegrutschte und keinen guten Pass zu seinem Nebenmann spielen konnte, was der aufmerksame Ernest Muçi ausnutzte, indem er dazwischen glitt, den Ball abfing und am Strafraumrand aus halbzentraler Position einfach mal abzog. Özbir im Kasten der Gäste war sichtlich überrascht und konnte den zwar harten aber doch haltbaren Schuss nicht entscheidend genug ablenken, sodass der Ball zum inzwischen verdienten 1:0 für Beşiktaş in den Maschen einschlug.
Beşiktaş gegen Ende die deutlich bessere Mannschaft
Anstatt dessen, dass Ankaragücü nun mehr nach vorne spielte, um die Partie gegebenenfalls noch zu drehen, war es der 16-malige türkische Meister, der weiterhin offensiv den Ton angab. Beşiktaş spielte nun wesentlich schnörkelloser und kam unter anderem durch Cenk Tosun und Alex Oxlade-Chamberlain noch zu guten Chancen, konnte aber das 2:0 nicht nachlegen. Da auch Ankaragücü kein Tor mehr erzielen konnte, blieb es beim 1:0 für Beşiktaş, das damit ins Endspiel des türkischen Pokals einzieht.
Als nächstes geht es für Beşiktaş am Samstag ran, wo man in der Süper Lig bei Alanyaspor gefordert sein wird. Ankaragücü wiederum ist ebenfalls am Samstag in der Liga gefordert, wo man dann allerdings bei Hatayspor zu Gast sein wird.