Mit einem 2:0-Sieg über Kellerkind Konyaspor hat Beşiktaş am Montagabend den vierten Rang in der Süper Lig gefestigt und gleichzeitig nach Punkten mit dem Tabellendritten Trabzonspor gleichgezogen. Nach einer überschaubaren Leistung im ersten Durchgang zeigten sich die "Schwarzen Adler" in der zweiten Hälfte deutlich verbessert, was dank der Tore von Semih Kılıçsoy und Cenk Tosun für drei Zähler reichte.
Nach Suspendierung, Teilnahme beim Afrika-Cup und überstandener Verletzung befand sich Vincent Aboubakar erstmals seit Dezember wieder im Spieltagskader der "Schwarzen Adler", zudem standen auch die zuletzt fehlenden Milot Rashica, Rachid Ghezzal sowie Salih Uçan wieder zur Verfügung. Die 4-2-3-1-Formation von Trainer Fernando Santos bildeten zu Beginn Günok, Afrika-Cup-Rückkehrer Masuaku, Colley, Uysal, Bulut, Gedson Fernandes, Startelf-Debütant Al Musrati, Tosun, Muçi, Rashica und Kılıçsoy.
Keine Treffer im ersten Duchgang
Nachdem Beşiktaş beim 0:0 in Kayseri zuletzt wenig bis keine Torgefahr ausstrahlte, startete die Truppe vom Dolmabahçe-Palast gegen Konyaspor schwungvoll, was schon nach weniger als zwei gespielten Minuten zu einer guten Chance durch Sturm-Talent Kılıçsoy führte. Große Probleme hatte Słowik im Kasten der Gäste mit dem Versuch des 18-Jährigen jedoch nicht. Im Gegensatz zur aktuellen Tabellensituation agierte Konya in der Anfangsphase nicht wie ein Abstiegskandidat – der Ball lief durchaus ordentlich bei der Mannschaft von Trainer Fahrudin Omerović. Der erste Treffer der Partie ging dann aber um ein Haar auf das Konto der "Schwarzen Adler", doch der gut aufgelegte Słowik behielt auch gegen den kraftvollen Abschluss von Winter-Neuzugang Muçi die Oberhand (23.). Ebenfalls bemüht zeigte sich der wieder einsatzfähige Rashica, dem bei seinen Aktionen das eine oder andere Mal die letzte Genauigkeit fehlte. Überhaupt kam BJK im Laufe der ersten Hälfte nach und nach besser ins Spiel, auch wenn dabei noch keine echten Großchancen heraussprangen. Und wenn sich die "Schwarzen Adler" in aussichtsreichen Positionen befanden, warf sich die Konyaspor-Defensive mehrfach ohne Rücksicht auf Verluste in die Abschlüsse – wie bei Kılıçsoys Torannäherung in der 29. Spielminute. Ohne weitere Highlights ging es beim Stand von 0:0 in die Kabine.
Stark verbesserte "Schwarze Adler"
Wenn es in der Beşiktaş-Offensive gefährlich wird, ist Rohdiamant Kılıçsoy derzeit meist nicht weit weg. So war es auch am 26. Spieltag der Akteur aus der eigenen Jugend, der sein Team mit 1:0 in Führung brachte (49.). Dem 8. Saisontor des Teenagers ging eine scharfe Flanke von Rashica voraus, die Kılıçsoy per Flugkopfball ins gegnerische Netz beförderte. In der 56. Spielminute kam es für die "Schwarzen Adler" beinahe noch besser, als sich der umtriebige Muçi ein Herz fasste, von der Strafraumgrenze abzog und das Gehäuse der Gäste aus Zentralanatolien nur knapp verfehlte. Mit dem Vorsprung im Rücken trat BJK weitaus selbstbewusster auf, was dem eigenen Kombinationsspiel zugute kam. Davon ließ sich auch Rekord-Transfer Al Musrati inspirieren, der es ebenfalls aus der Distanz probierte und in Konyaspors Keeper Słowik seinen Meister fand (64.). Derweil schien der Tabellenneunzehnte beeindruckt vom erstarkten Beşiktaş – Angriffsbemühungen wurden zur Seltenheit. Die in dieser Phase zu passive Herangehensweise der Gäste bestrafte der bis dato eher unauffällige Tosun in der 71. Spielminute mit dem 2:0. Dabei hatte der deutsch-türkische Routinier etwas Glück, denn nach einem Muçi-Versuch ließ Słowik das runde Leder direkt vor seine Füße abprallen, sodass er problemlos einschieben konnte. Beim 2:0 blieb es bis zum Schluss – gleichbedeutend mit dem 13. Saisonsieg für Beşiktaş. Der Erfolg dürfte auch die BJK-Fans versöhnlich stimmen, die Aboubakar – wie auch dessen Teamkollegen Ghezzal und Uçan – bei der Einwechslung kurz vor Schluss auspfiffen.
Am 28. Februar treffen Beşiktaş und Konyaspor im Pokal-Viertelfinale erneut aufeinander. Drei Tage zuvor gastieren die Santos-Schützlinge in der Süper Lig beim Stadtrivalen und weit abgeschlagenen Schlusslicht İstanbulspor.