Beşiktaş: Der Flickenteppich der Süper Lig

Ein wenig Zeit bleibt Beşiktaş noch bis es endlich wieder um Punkte geht. Trainer Valérien Ismaël würde daher gerne die Zeit nutzen und seinem Team sein anspruchsvolles System nahebringen. Leider fehlen ihm dafür die Spieler.

Spätestens zum Stichtag morgen wird der Kader der "Schwarzen Adler" zunächst völlig ausgedünnt werden. Gleich elf Verträge laufen aus und diese Spieler gesellen sich dann zu jenen, deren Leihphase bereits beendet ist. Natürlich stoßen einige verliehene Akteure zurück zum Team, eine vielversprechende Zukunft hat allerdings wohl keiner dieser Spieler in Istanbul. Dazu ist die Zukunft einiger Stars im Team nach wie vor ungeklärt. Ersin Destanoğlu wird aus Frankreich umworben und Rıdvan Yılmaz steht vor einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt. Lediglich drei "Neue" wurden bisher geholt, diese helfen dem Team allerdings mit Sicherheit weiter. Rechtsverteidiger Valentin Rosier wurde fest verpflichtet, Roman Saïss ist als künftiger Abwehrchef eingeplant und Gedson Fernandes setzt seine Karriere ebenfalls am Dolmabahçe-Palast fort. Dazu soll mit Wout Weghorst alles klar sein. Der Niederländer soll der neue Fixpunkt im Sturmzentrum werden.

Türken gesucht

Trotzdem ist klar, dass die Transferaktivitäten damit noch längst nicht beendet werden können. Insbesondere einheimische Spieler werden dringend benötigt. An Abdülkerim Bardakcı war man interessiert, der Innenverteidiger unterschrieb allerdings beim verhassten Konkurrenten Galatasaray. Selbst ohne weitere Abgänge stehen im aktuellen Kader deutlich zu wenige Türken mit Stammplatzpotenzial, sodass die Verantwortlichen hier nachlegen und gleichzeitig die Qualität erhöhen müssen. Ein unglaublich schwieriges Unterfangen, da einerseits wenig Geld zur Verfügung steht und andererseits starke und gleichzeitig erschwingliche türkische Spieler Mangelware sind. Für die Abwehr soll mindestens ein neuer einheimischer Verteidiger kommen, bleibt Ismaël allerdings bei seiner bevorzugten Dreierkette, wird das kaum ausreichen. Das Mittelfeld ist insgesamt völlig unterbesetzt und auch in der Offensive fehlen die Alternativen.

Noch haben die Verantwortlichen Zeit für Transfers. Ihr Trainer wird allerdings mit Sicherheit schon mindestens einmal freundlich darauf hingewiesen haben, dass er gerne schnell einen belastbaren Kader zur Verfügung hätte. Aktuell gibt es nur einen Flickenteppich und die Hoffnung auf starke Zugänge.

Foto: Bryn Lennon/Getty Images