Beşiktaş: Transfer-Fiasko mit Folgen

Mit den Transfers von Batshuayi, Pjanić und Teixeira konnte der amtierende Triple-Sieger Beşiktaş nicht die gesetzten Ziele erreichen. Neben dem ausbleibenden sportlichen Erfolg hat das BJK-Transfer-Fiasko auch finanziell ein großes Loch gerissen. Die finanziellen Nachwirkungen werden auch in der kommenden Spielzeit noch zu spüren sein und erschweren die Transferaktivitäten nachhaltig.

Vor nicht allzu langer Zeit grüßte der amtierende Triple-Sieger von der Pole-Position im türkischen Fußball. Die gewonnene Meisterschaft sowie der Triumph im Pokal glich fast schon einem Fußballmärchen, denn niemand hatte dem damaligen BJK-Coach sowie ehemaligem Spieler Sergen Yalçın ein derartiges Meisterwerk zugetraut. Knapp ein Jahr später sieht die Welt am Dolmabahçe-Palast ernüchternd aus. Neben dem desolaten Auftreten in der Königsklasse, scheint die mittlerweile von Valérien Ismaël trainierte Truppe vier Spieltage vor Schluss auch die letzten Hoffnungen auf einen Rang im europäischen Geschäft verspielt zu haben. Nicht alles, aber vieles ist auch auf die Fehlentscheidungen des BJK-Managements zurückzuführen, welches allen voran auf dem Transfermarkt kein glückliches Händchen bewiesen hat. Mit gestandenen Spielern im europäischen Fußball wie Michy Batshuayi, Miralem Pjanić und Alex Teixeira hatte man vor allem in der Königsklasse Großes vor. Alle drei Akteure blieben jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. Geht man einen Schritt weiter und blickt auf die Summen, die mit diesen Personalien verbunden waren, lässt sich neben dem sportlichen Fehlgriff auch ein finanziell betrachtet erschreckendes Minusgeschäft ableiten.

Jährliche Kosten von neun (!) Millionen Euro

Betrachtet man die Transferaktivitäten bei den genannten drei Akteuren aus einem anderen Winkel, so erscheint die Tatsache, dass man Batshuayi und Pjanić als Leihspieler sowie Teixeira als vertragslosen Spieler binden konnte, zunächst positiv. Bekanntlich bieten Verantwortliche in der türkischen Süper Lig, vor allem für Routiniers, aber deutlich mehr als vergleichbare Ligen in Europa, was unter Umständen oftmals mit überhöhten Angeboten einhergeht. So ist es nicht unüblich, dass ein zunächst lukrativ erscheinender Wechsel eines Leihspielers oder vertragslosen Spielers schnell andere Dimensionen annimmt, die zum Großteil auf die finanzielle Komponente zurückzuführen sind. Auch im Fall von Batshuayi und Co. verhält es sich ähnlich. Laut türkischen Medienberichten sind für die drei Akteure in Summe rund neun (!) Millionen Euro jährlich an Kosten angefallen, die neben Gehältern und Leihgebühren auch Handgeld beinhalten. Blickt man auf die Leistungen der Spieler, müssen die Transfers der BJK-Verantwortlichen eindeutig in die Kategorie Transferflop eingeordnet werden. Letzteres dürften auch die Verantwortlichen selbst festgestellt haben, denn mit dem Trio wird es über die Saison hinaus wohl keine weitere Zusammenarbeit mehr geben. Was bleibt sind die erschreckende Transfermisere sowie das finanzielle Verlustgeschäft, was dem sportlich ohnehin enttäuschenden Abschneiden – wohlgemerkt nach der furiosen Triple-Saison – einen weiteren faden Beigeschmack verleitet. Gerade aus finanzieller Hinsicht dürften für die kommende Saison ohnehin das ausbleibende europäische Geschäft sowie die Transferflops wenig Möglichkeiten bieten. Es bleibt daher abzuwarten, wie und ob die Verantwortlichen einen schlagkräftigen Kader für die kommende Spielzeit auf die Beine stellen können.