Jetzt ist die Referee-Revolution offiziell! Die türkische Süper Lig setzt ab dem 20. Spieltag der laufenden Saison auf ausländische Videoschiedsrichter. Der Entscheidung vorausgegangen war ein fast wöchentlich aufkochender Streit zwischen dem Fußballverband und diversen Klubs.
Das zentrale Schiedsrichterkomitee des türkischen Fußballs (MHK) hat am Donnerstagnachmittag offiziell verkündet, was eine Vielzahl von Vereinen in der Süper Lig seit Monaten vehement fordern: Künftig werden auf den Positionen des Videoschiedsrichters ausländische Referees zum Einsatz kommen. Damit beugt sich das MHK unter anderem dem Druck des türkischen Fußballverbandes TFF, deren Präsident Ibrahim Haciosmanoğlu zuletzt vehement auf eine Neuausrichtung des türkischen Schiedsrichterwesens drängte.
Kommunikation auf türkisch und englisch
Die nun beschlossene Änderung tritt bereits ab dem jetzt anstehenden 20. Spieltag in Kraft und soll dem Vernehmen nach zunächst vor allem Spiele betreffen, die potenziell schwierig zu leiten und, wo Fehler erwartbar seien, wie zum Beispiel Derbys. Die Schiedsrichterernennung soll zudem für jeden Spieltag automatisiert erfolgen. Die Kommunikationssprache werde demnach türkisch und englisch sein.
"Wie können sie nicht sehen, was ich im Fernsehen sehe?"
Der Entscheidung vorausgegangen war ein monatelanger Streit zwischen TFF, MHK und diversen Klubs, die sich von den teils nicht nachvollziehbaren und sehr strittigen Entscheidungen der türkischen Schiedsrichter benachteiligt fühlten. Den Stein so richtig ins Rollen brachte dann aber erst TFF-Präsident Ibrahim Haciosmanoglu, der den Entschluss nach dem Spiel zwischen Galatasaray und Göztepe (2:1) getroffen haben soll, in dem es einmal mehr sehr kritische Entscheidungen der Referees gab. "Wie können sie nicht sehen, was ich im Fernsehen aus vielen Blickwinkeln sehe? Ich habe meinen Freunden gesagt, dass wir uns dafür einsetzen werden, dass der ausländische VAR ab der zweiten Hälfte der Liga bei allen Spielen zum Einsatz kommt", erklärte Haciosmanoğlu damals im Nachgang. Gesagt, getan.