Nach zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen und dem vergangenen 2:1-Erfolg in Malatya beträgt der Vorsprung auf einen Nicht-Europacupplatz bereits fünf Punkte. Trainer Şenol Güneş schien nach holprigem Saisonstart schon angezählt, nun träumt er in den letzten Monaten als Beşiktaş-Coach gar von seiner dritten Meisterschaft.

Beşiktaş schwebt auf der Erfolgswelle, ist in fünf Ligaspielen im neuen Jahr noch unbesiegt. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als beim 15-fachen türkischen Meister der Haussegen komplett schief hing: Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Sivas Mitte November kritisierten weite Teile der Fans gegen den Klub und deren Verantwortlichen und forderten öffentlich den Rauswurf von Erfolgstrainer Şenol Güneş, der zunehmend abgenutzt wirkte. Das vorzeitige Ausscheiden in der Gruppenphase der Europa League gegen die Provinzklubs aus Malmö, Sarpsborg und Genk ließen die kritischen Stimmen nicht leiser werden. Mit dem Kredit von zwei gewonnen Meisterschaften wurde Güneş aber zugesichert, die Saison als Trainer bei den Schwarz-Weißen zu beenden. Nun, rund drei Monate später, sieht die Welt ganz anders aus: Die Mannschaft um Güneş wirkt gefestigt, hat aus den Fehlern gelernt und sich mit Neuzugängen im Winter zusätzlich punktuell verstärkt.

Güneş‘ Rechnung lautet 36 aus 12 für 75

Mit Blick auf die Tabelle haben sich die "Schwarzen Adler" bereits einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den nicht-europäischen fünften Tabellenplatz erspielt. Das eigentliche Saisonziel, nach dem letztjährigen eher enttäuschenden vierten Platz, wieder um die Meisterschaft mitzuspielen, scheint nun sogar wieder möglich: "Es sind noch 12 Spiele zu spielen, in denen wir 36 Punkte erreichen können. Gewinnen wir alle, hätten wir 75 Punkte, das würde wohl die Meisterschaft bedeuten", rechnet ein angriffslustiger Şenol Güneş vor und fügt an: "Wir haben es also selbst in der Hand!"