Das türkische Pokalfinale zwischen Beşiktaş und Trabzonspor nächste Woche Donnerstag wird im Atatürk Olympiastadion in Istanbul stattfinden. Das ist die Entscheidung nach mehrtägigen Beratungsgesprächen beider Klubs sowie dem türkischen Fußballverband. Nach diversen Skandalen soll das Cup-Endspiel als Neuanfang gelten.
Diesmal soll alles ganz friedlich und vor allem ohne Nebengeräusche und Zwischenfälle verlaufen. "Wir möchten das Spiel als eine Art Neuanfang begreifen. Diesmal sollen Fußball, Freundschaft und Brüderlichkeit im Vordergrund stehen", so Mehmet Büyükekşi, Präsident des türkischen Fußballverbandes TFF. Gemeinsam mit Beşiktaş und Trabzonspor sei vereinbart worden, das türkische Pokalfinale am Donnerstag, 23. Mai im Atatürk Olympiastadion auszutragen. "Wir werden für diesen Rahmen 50.000 türkische Flaggen herstellen lassen, die die Verbundenheit unserer Fans zeigen wird", so Büyükekşi weiter. Außerdem sei im Vorfeld des Pokalfinales ein Konzert im Istanbuler Stadion geplant.
Zuletzt wurden türkische Pokal-Endspiele von gleich mehreren Skandalen überschattet. Das in Saudi-Arabien angesetzte Supercup-Endspiel zwischen Galatasaray und Fenerbahçe wurde zunächst kurzfristig, weniger Stunden vor Anpfiff, abgesagt, weil sich die saudi-arabischen Veranstalter nicht an Absprachen gehalten haben sollen. Neben dem Verbot des Abspielens der türkischen Hymne vor Anpfiff soll den beiden Finalteilnehmern auch untersagt worden sein, Aufwärmshirts mit dem Gründer der türkischen Republik Mustafa Kemal Atatürk zu tragen. Den Nachholtermin im April boykottierte wiederum dann Fenerbahçe, das nach einem öffentlichen Disput mit dem türkischen Fußballverband nur seine U19-Mannschaft antreten ließ, die nach nur einer Minute geschlossen vom Feld trat.
Halbautomatisches Abseits und ausländischer VAR
Nach den Pokalfinal-Besprechungen meldeten sich auch die Präsidenten beider Teilnehmer zu Wort. Beşiktaş-Boss Hasan Arat sprach von "erfolgreichen Gesprächen mit dem befreundeten Trabzonspor". Ertuğrul Doğan, Präsident der Bordeaux-Blauen, erklärte derweil, dass das Finale eine "wichtige Chance" für den türkischen Fußball sei und dass es "sehr sportlich" zugehen werde. Neben dem halbautomatischen Abseitssystem lässt die TFF fürs Pokalfinale zudem auch einen ausländischen Schiedsrichter für die VAR-Monitore ran.