In Mitten des Aufruhrs über eine möglicherweise neu eingeführte europäische Eliteliga, geht es an der Basis weiter: Frei nach dem Motto "Lieber Süper Lig als Super League" wirft das LIGABlatt einen Blick auf den kommenden 36. Spieltag in dieser englischen Woche.
Eines ist sicher: Auch unter den noch ausstehenden drei Klubs, die die am Ende 15-köpfige Super League umfassen soll, wird kein türkisches Team dabei sein – kein Galatasaray, kein Fenerbahçe, auch kein Beşiktaş. Von daher gilt es – auch im Hinblick dieser ohnehin sportlich mehr und mehr befremdlichen Entwicklung – den Fokus auf die nationale Liga zu werfen, dem heimischen Terrain, dem von Funktionären oft bezeichneten Brot-und-Butter-Geschäft. Dort entwickelt sich in der türkischen Süper Lig in der Endphase der Saison ein Meisterschaftskampf, den es so in den europäischen Ligen vergleichsweise wohl nur noch in der französischen Ligue 1 zu sehen gibt. Für die ausstehenden sechs respektive sieben Spiele ist Hochspannung garantiert!
Zwischen dichtem Qualm rauchender Pyrotechnik und den Gesängen einiger Fans enterte der Mannschaftsbus von Beşiktaş am gestrigen Abend Sivas. Der Spitzenreiter gastiert gleich zum Auftakt der englischen Woche am Dienstag in Zentralanatolien zum absoluten Spitzenspiel des Spieltags. Auf dem Weg zur anvisierten 16. Meisterschaft müssen die "Schwarzen Adler" dabei die Hürde Sivasspor nehmen, die gemessen an den vergangenen fünf Spielen, das formstärkste Team der Liga sind. Vor allem die Konkurrenz von Fenerbahçe und Galatasaray wird den "Adler" dabei den Abbruch ihres Höhenflugs wünschen, wäre mit einem Auswärtssieg Beşiktaş doch um fünf Punkte an der Tabellenspitze enteilt und dann nur noch schwer aufzuhalten.
Fenerbahçe hofft auf Patzer der Konkurrenz – hat aber spielfrei
Fenerbahçe selbst kann in diesen Tagen nur zuschauen und auf Patzer seiner umliegenden Tabellennachbarn hoffen, der Kadıköy-Klub hat spielfrei. Galatasaray ist hingegen geradezu verdammt, sein Spiel am Mittwoch gegen Trabzonspor zu gewinnen, um noch realistische Chancen auf die Meisterschaft zu haben. Gegen die von Abdullah Avci trainierte Schwarzmeer-Truppe dürfte "Cim Bom" jedoch ordentlich Probleme bekommen, sofern die konstante Inkonstanz der vergangenen Wochen weiter anhält.
Fazit: Das Rennen um den Titel ist spannend wie selten zuvor und dürfte auf der Zielgeraden noch einige Überraschungen bereithalten – die Süper Lig, ein sportlicher Wettbewerb, nicht die Super League.