Aktuell ist Ersin Destanoğlu nur Nummer zwei bei Beşiktaş – dennoch soll der Vertrag mit dem 21-jährigen Keeper langfristig verlängert werden. Hintergrund dürfte weniger die sportliche Zukunft als viel mehr die wirtschaftlichen Aspekte sein. Destanoğlu im Sommer ablösefrei zu verlieren, gilt es unbedingt zu vermeiden.
Bei der zurückliegenden 0:1-Niederlage gegen Stadtnachbar Başakşehir am Montag setzte Beşiktaş-Trainer Valerien Ismael erneut auf Emre Bilgin zwischen den Pfosten. Damit scheint sich der 19-jährige Nachwuchsmann bis auf Weiteres gegen sein zwei Jahre älteren und eigentlich gesetzten Konkurrenten, Ersin Destanoğlu, durchgesetzt zu haben. Eine endgültige Entscheidung will Ismael dabei nicht getroffen haben, eher sei es ein ständiges Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Rückhalte. Dass Destanoğlu überhaupt noch dem Kader der „Schwarzen Adler“ angehört – damit war vor wenigen Wochen nicht unbedingt zu rechnen. Der seit vier Jahren zum Profi-Kader gehörende Torwart hatte diverse Angebote ausländischer Klubs vorliegen, Beşiktaş entschied sich allerdings gegen einen Verkauf, weil kein Interessent die geforderte Ablösesumme bezahlen wollte. Doch nun droht der ablösefreie Abgang des eigentlich so lukrativen Verkaufskandidaten.
Der Vertrag von Destanoğlu läuft im kommenden Sommer aus. Beşiktaş will trotz des aktuellen Nummer-Zwei-Status mit ihm verlängern, türkischen Medienberichten zufolge sogar langfristig über die kommenden fünf Jahre. Mit einem entsprechenden Angebot sollen die Verantwortlichen bereits auf die Beraterseite zugegangen sein, haben aber eine Abfuhr kassiert. Der Grund für das Bestreben der Vertragsverlängerung ist dabei offensichtlich: Selbst wenn Destanoğlu auch weiterhin nur die Bankrolle ausfüllt, lässt sich dank des internationalen Interesses mit ihm potenziell gut Kasse machen. Ein Abgang zum Nulltarif wäre für das klamme Beşiktaş fatal, doch dürfte Destanoğlu kaum einer Verlängerung einwilligen, sollte sich seine sportliche Perspektive nicht schnell ändern.