Die drei Punkte in Giresun bedurften für Beşiktaş ein ordentlich Stück Arbeit. Spieler wie Trainer kritisierten im Anschluss die schlechten Platzverhältnisse, wonach ein gepflegtes Kurzpassspiel schlicht nicht möglich gewesen sei. Abwehrmann Romain Saïss droht derweil ein wochenlanger Ausfall.
Wirklich glücklich und zufrieden wirkte Valérien Ismaël nach Schlusspfiff über die eingefahrenen drei Punkte in Giresun nicht. Vor den TV-Mikrofonen gab der französische Trainer dann auch alsbald Aufschluss über seinen eher grimmigen Ausdruck: "Wir hatten heute ein schwieriges Spiel zu bestreiten – das lag aber weniger am Gegner, sondern eher am Rasen", meckerte Ismaël im Nachgang. Das auf Kurzpässe und schnelles Aufbauspiel ausgelegte Spiel der "Schwarzen Adler" sei so nicht möglich gewesen. Viel mehr hätte man sich einzig darauf konzentrieren müssen, sich auf diesem Untergrund nicht zu verletzten. Was Romain Saïss nicht "gelang". Der Innenverteidiger musste bereits nach weniger als einer Viertelstunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für den unumstrittenen Stammspieler in der Defensive kam Emrecan Uzunhan, der selbst erst bis zuletzt eine Verletzung auskurierte und noch nicht komplett fit war.
"Die Situation ist wirklich schwierig, vor allem in der Innenverteidigung haben wir nicht die Tiefe im Kader", schätzt Ismaël die Lazarettlage ein, die zugebenermaßen aktuell aber nur eben jenen Romain Saïss beinhaltet. Bitter dennoch: Der Franzose wird das Top-Duell gegen Meister Trabzonspor am kommenden Wochenende sicher verpassen, droht darüber hinaus, wochenlang auszufallen. "Natürlich kommen langsam auch viele Spieler zurück. Aber die meisten haben noch nicht das gewohnte Leistungsniveau erreicht", so Ismaël. Als Beispiel nannte der BJK-Trainer dabei Rachid Ghezzal und Georges-Kevin N’Koudou; beide nach einer Stunde eingewechselt, aber ohne wirklich aufmerksam für sich zu machen.