Das letztjährige Verpassen der Champions League und der damit verbundenen Einnahmen hinterlässt Spuren bei Beşiktaş. Der Klub steht wegen diverser hochdotierten Verträge ungesund da. Nach Tolgay Arslan gibt es nun weitere Beschwerden wegen angeblich ausstehender Gehaltszahlungen.
Die vierte Saison von Beşiktaş-Trainer Senol Günes zeichnet sich, als die bislang mit Abstand, schwerste seiner Amtszeit ab. Während man in den ersten beiden Jahren sensationell der Meistertitel gewann, steht man derzeit auf Rang sieben. Neben der sportlichen Talfahrt der Schwarz-Weißen, sieht es auch wirtschaftlich alles andere als rosig aus. Bereits vor einigen Wochen klagte Mittelfeldstar Tolgay Arslan über ausstehende Gehaltszahlungen und wandte sich deshalb direkt an das Beşiktaş-Management – mit Folgen. Tolgay spielte seitdem keine einzige Minute. Nun macht es den Anschein, dass weitere Stars, unter anderem Stürmer Vagner Love, Abwehrmann Pepe und Linksverteidiger Adriano den Klub schnellstmöglich verlassen sollen, um das enorme Gehaltsgefüge etwas zu entlasten.
Dem Vernehmen nach bevorzuge Beşiktaş in allen Fällen eine schnelle, aber keinesfalls ablösefreie, Lösung. Pepe, der mit einem Jahressalär von umgerechnet fünf Millionen Euro Top-Verdiener der "Schwarzen Adler" ist, will seine Karriere bei einem "großen Verein" ausklingen lassen und sträubt sich deshalb gegen Angebote aus Saudi-Arabien und Fernost. Denkbar sei eine Rückkehr in sein Heimatland zum FC Porto. Adriano stehe dagegen kurz vor dem Wiedersehen mit Barça-Kumpel Iniesta. Der Wechsel zu Vissel Kobe in Japan scheint nur noch Formsache. Noch unklar gestaltete sich die Situation der anderen Problem-Profis Tolgay und Love – nur eines scheint sicher: Eine langfristige Zukunft in Schwarz-Weiß haben sie nicht.