Personell geschwächt durch einen Platzverweis für Gökhan Gönül (43.) ist Fenerbahçe am Donnerstagabend nicht über ein torloses Unentschieden in Alanya hinausgekommen. Wegen gleich drei Aluminium-Treffern der Hausherren war der Punktgewinn für die Gäste aus Kadıköy dabei noch mehr als glücklich.
Nach achtwöchiger Verletzungspause reiste Mesut Özil erstmals wieder im Kreise der Mannschaft mit zu einem Pflichtspiel und stand in Alanya zur Verwunderung nahezu aller prompt in der Startelf. Der Mittelfeld-Star sollte auf der halbrechten Seite den gelbgesperrten Irfan Can Kahveci vertreten. Außerdem setzt Trainer Emre Belözoğlu rechts hinten in der Viererkette auf Gökhan Gönül anstelle von Nazim Sangare. Ansonsten stand die exakt selbe Elf auf dem Rasen, die zuletzt Kasımpaşa in die Knie zwingen konnte.
Nach rund zehnminütigem gegenseitigen Abtasten kamen sowohl Alanyaspor als auch Fenerbahçe zu den ersten großen Tor-Gelegenheiten: Auf Seiten der Hausherren war es vor allem Davidson (9./12.), der zweimal – einmal nach Vorarbeit von Mustafa Pektemek, einmal von Salih Uçan – gefährlich vor dem Kasten von FB-Ersatztorwart Harun Tekin auftauchte, jeweils aber am Tor vorbeizielte. Bei den "Kanarienvögel" war es zunächst Mert Hakan Yandaş (14.), der bei einem Distanzschuss zu hoch ansetzte, dann Caner Erkin (22.), der mit einem starken Linksschuss auf die linke Torseite an Alanya-Schlussmann Marafona scheiterte. Die dickste Gelegenheit der ersten Hälfte ging dann aber wieder auf das Konto des Tabellensechsten Alanyaspor: Nach Zuspiel von Juanfran zog Salih Uçan (24.) rechts am Strafraum direkt ab, traf mit seinem Versuch aber nur das Aluminium.
Gökhan Gönül räumt Davidson ab und fliegt
Dass Alanya kein Spaziergang für den Fenerbahçe, sondern vielmehr der womöglich schwerste Gegner des Restprogramms werden würde, davor wurde vor dem Spiel eindrücklich gewarnt. Kurz vor der Halbzeit waren es die "Kanrienvögel" dann aber selbst, die aus der schweren Aufgabe an der Mittelmeerküste eine extrem schwere machten: Nach einem Pass von Efecan Karaca war Davidson frei durch, lief auf Harun Tekin zu, wurde aber unmittelbar vor dem Strafraum, derart rüde, kompromisslos und eindeutig von Gökhan Gönül (44.) von hinten abgeräumt, dass Schiedsrichter Hamit Umut Meler gar keine andere Wahl blieb, als den Rechtsverteidiger mit Rot vom Platz zu schicken. Ohne Tore und in Unterzahl ging es für Fenerbahçe dann in die Pause.
Fenerbahçe mit dreifachem Aluminium-Glück
Mit zehn Mann sah sich Fenerbahçe fortan einem Chancengewitter der Orange-Grünen ausgesetzt und kam dabei gleich mehrmals noch glücklich davon: Erst verpassten Efecan Karaman (53.), dann der stets umtriebige und für die leicht überforderte Kadıköy-Abwehr ständige Unruheherd Davidson (55.). Beim Schuss von Juanfran (67.) nach Vorarbeit von Berkan Kutlu und einem Fernschuss des erst wenige Minuten zuvor eingewechselten Efkan Bekiroğlu (74.) prallte der Ball dann jeweils an den Pfosten. Bis in die Schlussphase und die insgesamt fünf minütige Nachspielzeit hinein war Alanya einem Treffer stets näher, brachte den Ball aber nicht mehr an Harun Tekin – und/oder dem Torgebälk – vorbei.
Durch das Unentschieden vergrößert sich Fenerbahçes Rückstand auf Spitzenreiter Beşiktaş bei noch vier ausstehenden Spielen auf fünf Punkte. Nächster Gegner der "Kanarienvögel" ist dann am kommenden Montag Erzurum.