Die Aufmerksamkeit beim Spiel des Tabellendritten aus Kadıköy gegen den Letzten Denizlispor war vor allem auf die Bank gerichtet. Mit Emre Belözoğlu feierte schließlich eine waschechte Vereinslegende sein Debüt als (Interims-)Trainer. Zwar sah der Novize einen äußerst durchwachsenen Auftritt seiner Mannschaft, der goldene Treffer durch Samatta reicht allerdings trotzdem für drei Punkte und Rang zwei.

Während der neue Coach in der Defensive auf bewährte Kräfte setzte, gab es in vorderster Front zumindest ein paar kleine Überraschungen. Der zuletzt arg enttäuschende Mbwana Samatta stand ebenso in der Startelf wie Sinan Gümüş, der den Vorzug vor Bright Osayi-Samuel erhielt. Die restlichen Akteure waren auch verletzungs- und krankheitsbedingt so erwartet worden und hießen Bayındır, Gönül, Aziz, Szalai, Erkin, Gustavo, Tufan, Valencia und Pelkas.

Große Unterschiede waren allerdings auch gegen Denizlispor nicht zu sehen. Das altbekannte Problem der Gelb-Marineblauen blieb auch im ersten Spiel unter dem neuen Coach bestehen: Fenerbahçe schlampte weiterhin im letzten Drittel, traf zu häufig die falschen Entscheidungen, schloss überhastet ab oder wählte ungünstige Laufwege. Nennenswerte Chancen blieben so erwartungsgemäß trotz über 70 Prozent Ballbesitz Mangelware. Die beste Chance hatte sogar der Gast, doch Sagals Fernschuss nach 37 Minuten konnte von Bayındır entschärft werden. Ansonsten übertrumpften sich beide Teams gegenseitig mit Fehlpässen und Aufbaufehlern, so dass der Halbzeitpfiff eine kleine Erlösung war.

Standard rettet die Hausherren

Es ist anzunehmen, dass Emre in der Halbzeitpause deutliche Worte für den blutleeren Auftritt seiner Spieler fand, große Veränderungen gab es aber auch nach Wiederanpfiff zunächst nicht. Nach einer guten Stunde hatte der ehemalige Mittelfeldregisseur dann genug und brachte Osayi-Samuel und Kahveci für Gümüş und Pelkas. Das 1:0 fiel allerdings ohne Zutun der beiden Joker. Stattdessen musste mal wieder ein Standard herhalten. Erkin brachte eine Ecke in den Strafraum und der zuletzt viel gescholtene Samatta nickte den Ball über den Pfosten ins Netz (64.). Zwar hatte sich der Treffer nicht abgezeichnet, aufgrund der Spielanteile war die Führung allerdings trotzdem nicht unverdient und spielte den „Kanarienvögeln“ natürlich in die Karten. Plötzlich musste Denizlispor mehr für das Spiel tun und so ergaben sich plötzlich Räume für die Hausherren. Diese konnten sie zwar größtenteils nicht nutzen, zumindest eine Großchance für Osayi-Samuel sprang allerdings heraus und führte zu einer Ecke. Diese brachte erneut Erkin herein, aus dem völlig freien Rückraum hielt Kahveci drauf und der Ball sprang abgefälscht ins Netz. Da Samatta allerdings beim Schuss im Abseits gestanden und den Ball leicht berührt hatte, blieb es bei der knappen Führung. Die Gäste hatten aber nichts mehr entgegenzusetzen und so blieben die drei Punkte trotz acht Minuten Nachspielzeit in Kadıköy. Nach den jüngsten Niederlagen der beiden großen Konkurrenten springt Fenerbahçe so auf Platz zwei und bleibt im Meisterrennen.