Auch und gerade nach dem jüngsten 1:1 gegen Abstiegskandidat Göztepe wird es nicht ruhiger um Fenerbahçe. Für den meisten Diskussionsbedarf sorgt allerdings ein Spieler, der nur noch sporadisch auf dem Platz steht. Attila Szalai kam erst kurz vor Ende in die Partie und konnte nur noch helfen eine Niederlage zu verhindern.
Dieser Umstand war allerdings auch nur dem Platzverweis für Filip Novák geschuldet. Die Gelb-Marineblauen zeigten erneut eine schwache Leistung und hatten Glück, dass dem Treffer von Jahović (40.) kein zweiter folgte. Abgesehen vom 1:1 durch Dursun (48.) brachten die Gäste nur wenig zustande und müssen die Aufholjagd auf die vorderen Plätze erneut unterbrechen.
Man muss schon einige Hochkaräter in der Hinterhand haben, wenn man den eigenen Abwehrchef auf die Bank verbannt. Vítor Pereira scheint dieser Meinung zu sein, dürfte allerdings nur schwerlich Zustimmung finden. Seine demonstrative Missachtung des wertvollsten Abwehrspielers in Kadıköy mag verschiedene – teils auch gute – Gründe haben. Zum Erfolg führt sie allerdings nicht. Seit seiner Auswechslung in der Halbzeit gegen Kayserispor kam Attila Szalai in den folgenden drei Spielen insgesamt weniger als 15 Minuten zum Einsatz. Gegen Galatasaray ging das gut. Gegen Olympiakos und Göztepe keineswegs. Natürlich muss man sagen, dass der Ungar in seinen letzten Spielen die Selbstsicherheit vermissen ließ und den ein oder anderen Patzer zeigte. Das gilt für seine Vertreter und potentiellen Nebenleute (mit Ausnahme von Min-jae Kim) allerdings ebenso. Allen voran Novák und Marcel Tisserand sind nach wie vor immer mal wieder für einen Lapsus gut.
Wechselgerüchte halten sich
Naheliegend ist es auch die fehlenden Spielanteile mit den Wechselgerüchten um den Ungarn in Verbindung zu bringen. Angeblich soll es Szalai bereits in der Winterpause für einen Betrag von über 20 Millionen Euro zum FC Chelsea ziehen. Ein solcher Wechsel, der nach wie vor nur ein Gerücht ist, wäre für alle Beteiligten eine große Sache. Für die aktuellen sportlichen Ziele des Vereins sollte er allerdings keine große Rolle spielen. Fenerbahçe läuft der Musik nämlich weiter hinterher und trotzdem bleibt der Innenverteidiger Zuschauer. Gegen Göztepe vertrat Aziz den gesperrten Tisserand und Pereira begründete diese Entscheidung mit sportlichen Abwägungen. Entscheidend wird somit die Partie gegen Rizespor am kommenden Sonntag. Bleibt Szalai dann trotz der Sperre für Novák außen vor, kann man sportliche Gründe wohl eher ausschließen. Der Kader gibt schließlich keinen zweiten erfahrenen Linksverteidiger her.