Es war ein Spitzenspiel angekündigt. Trabzonspor, die Mannschaft der Stunde in der Liga, gegen ein Fenerbahçe, das im Pokal wohl die letzte Chance auf einen Titel bewahren wollte. Nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit konnten die Gäste am Ende glücklich einen 0:2 Rückstand in ein 1:2 verwandeln.

Ersun Yanal setzte auch aufgrund von Ausfällen auf eine Elf bestehend aus Bayındır, Isla, Jaílson, Falette, Türüç, Gustavo, Tufan, Ciğerci, Kruse, Ekici und Muriqi. Das erste Ausrufezeichen kam allerdings vom Gastgeber: nach knapp fünf Minuten testete Kapitän Sosa den hellwachen Fener-Keeper mit einem satten Fernschuss. Während die folgende Ecke nichts einbrachte, mussten die Gäste in der Folge trotzdem einen echten Nackenschlag verkraften. In einem Luftzweikampf war Trabzons argentinischer Mittelfeldstratege unglücklich mit Falette zusammengestoßen. Der Innenverteidiger blieb liegen und wurde dann umgehend ins Krankenhaus gebracht. Da damit kein einziger gesunder Innenverteidiger mehr zur Verfügung stand, musste Gustavo eine Position nach hinten rutschen. Trabzonspor konnte diesen Umstand jedoch nicht nutzen und die Partie verflachte völlig. Einzig ein Fernschuss von Ekici in der Nachspielzeit sorgte für ein wenig Belebung.

Mehr Zug zum Tor im zweiten Durchgang

Somit konnte die zweite Hälfte eigentlich nur besser werden und Alexander Sørloth zeigte kurz nach Wiederanpfiff Mitleid mit den Zuschauern. Nach einem Missverständnis zwischen Ciğerci und Gustavo spritzte der Norweger dazwischen und drosch den Ball in die Maschen (46.). Wenige Minuten später sorgte dann Nwakaeme vermeintlich für die frühe Entscheidung, sein Treffer wurde allerdings zurecht wegen Abseits aberkannt. Erfolgreicher zeigten sich die Gastgeber dafür zwanzig Minuten später: Ekuban zog an Türüç vorbei in den Strafraum, passte zum Elfmeterpunkt und Linksverteidiger Novak ließ sich nicht zweimal bitten (66.). Die Führung war auch in dieser Höhe verdient, da Fener offensiv wenig einfiel und dazu defensiv viel zu luftig verteidigte. Yanal brachte Kadıoğlu für Kruse und Fenerbahçe gab durch Isla und Tufan wenigstens mal wieder Schüsse auf das Tor von Trabzonspors Pokalkeeper Kardeşler ab, die allerdings vereitelt werden konnten. Besser machte es dann der Topscorer. Nach einer Ecke flankte Ekici punktgenau auf den Kopf Muriqis, der zum schmeichelhaften Anschluss einnickte (82.). Da Jungstar Kadıoğlu kurz vor Schluss den Ball freistehend neben das Tor setzte, blieb es bei der knappen Niederlage für den 19-maligen Meister. Der Einzug ins Finale entscheidet sich somit in Kadıköy.