Fenerbahçe hat die Pflichtaufgabe Bodrumspor souverän gelöst. Am Sonntagabend gewannen die Kanarienvögel vor heimischer Kulisse mit 2:0 gegen Aufsteiger, sind damit vorübergehend Tabellendritter. Maßgeblich ausschlaggebend für den Sieg war eine taktisches Umstellung im Vorfeld.
Im Laufe der Saison hieß es eigentlich immer Youssef En-Nesyri oder Edin Dzeko. Erstmals seit dem 2. Spieltag beim 2:2-Unentschieden gegen Göztepe setzte Fenerbahçe-Trainer Jose Mourinho gegen Bordumspor aber in einer 4-4-2-Formation auf beide Stürmer.
Gegen den Aufsteiger aus Bodrum, der nach neun Spieltagen auf dem 13. Tabellenplatz rangierte, durfte sich Fenerbahçe keine Blöße geben. Dementsprechend offensiv startete die Mourinho-Elf vor heimischer Kulisse in die Partie, von vorsichtigem Abtasten war keine Rede. Besonders Kahveci drehte auf der rechten Seite früh auf, initiierte von dort fast jeden Angriff – und auch den Führungstreffer. Eine hohe Hereingabe links in den Sechzehner konnte Bodrum-Keeper Nogueira Sousa mit den Fäusten nicht klären. Statt aus der Gefahrenzone heraus, boxte der Schlussmann den Ball kerzengerade nach oben. En-Nesyri (15.) reagierte am Fünfmeterraum am schnellsten, stieg hoch und köpfte das Leder ins verwaiste Tor – das dritte Tor des Marokkaner im Fenerbahçe-Trikot, zum dritten Mal erfolgreich per Kopf.
Kahveci und Osayi-Samuel verpassen höhere Pausenführung
Nur wenige Minuten später hätte Kahveci (19.) beinahe umgehend erhöht, Noguiera Sousa lenkte die zum Torschuss mutierte Flanke des Rechtsaußen aber noch über die Latte. Fenerbahçe bestimmte das Geschehen in diesem ersten Durchgang nach Belieben, hatte zwischenzeitlich knapp 80 Prozent Ballbesitz, muss sich aber vorwerfen lassen, nicht schneller für klare Verhältnisse gesorgt zu haben. Kurz vor der Pause hatte Osayi-Samuel (38.) noch eine dicke Chance auf dem Fuß, fand im jetzt immer besser werdenden Gästekeeper aber seinen Meister. Mit der 1:0-Führung ging es für die Kanarienvögel dann in die Halbzeit.
Auch Dzeko trifft – langweilige Schlussphase
Die zweite Halbzeit begann wie die erste; mit einem durchaus spielfreudigen Fenerbahçe, das gegen einen limitierten Gegner nur wenig Mühe hatte, im vorderen Drittel mitunter aber zu unpräzise agierte. In der 56. Minute sollte dennoch der zweite Treffer folgen: Amrabat spielte durchs Zentrum einen Schnittstellenpass auf Dzeko (56.), der vor dem Tor eiskalt blieb und flach links unten zum 2:0 traf. Nach dem zweiten, vorentscheidenden Treffer ruhte sich die Mourinho-Mannschaft auf der komfortablen Führung etwas aus, stellte das Fußball spielen zwar nicht ein, kam aber nur noch selten zu wirklich klaren Torchancen. Am Ende sprachen dennoch alle Statistiken für die Gelb-Marineblauen, weshalb der Heimsieg hochverdient war.
Mit dem sechsten Saisonsieg springt Fenerbahçe vorübergehend auf Rang 3 der Tabelle, kann morgen aber wieder Besiktas (Derby gegen Galatasaray) überholt werden. Nächster Gegner der Kanarienvögel ist dann auswärts Trabzonspor.