Nach dem 2:3 im Hinspiel hätte Fenerbahçe die Chance auf’s Weiterkommen gehabt. Durch eine schwache Defensivleistung verbaute man sich diese allerdings bereits im ersten Durchgang. Immerhin konnte Youngster Arda Güler erneut positiv auf sich aufmerksam machen. Sein Team ist trotzdem verdient raus.
Trainer Kartal setzte auf maximale Flexibilität. Zwar stand mit Osayi-Samuel, Aziz, Tisserand und Szalai nominell eine Viererkette auf dem Feld, durch Kadıoğlu auf der linken Seite verteidigten die Gäste zwischenzeitlich allerdings mit einer Dreierkette. Auch vorne wechselten die Spieler munter. Während Dursun zeitweise von Valencia im Zentrum unterstützt wurde, gab Pelkas den Regisseur und holte die Bälle in der eigenen Hälfte. Das Zentrum besetzten ansonsten Sosa und Yandaş.
Die erste Chance hatten allerdings die Gastgeber nach knapp neun Minuten, wobei in diesem Fall Tisserand noch in höchster Not retten konnte. Wenig später war nicht nur der Verteidiger machtlos. Nach einem hohen Ball konnten die Türken den Ball nicht klären, er kam über Umwege zu Schranz und der Stürmer wuchtete ihn ins Netz (19.). Auch mit der taktischen Variabilität war es kurze Zeit danach vorbei. Kadıoğlu musste verletzt vom Platz und für ihn kam mit Sangaré ein klassischer Rechtsverteidiger. Szalai rückte nun endgültig auf den linken Flügel. Statt defensiver Stabilität setzte es für Fenerbahçe nur einen kurzen Moment später allerdings einen folgenschweren Konter, an dessen Ende Sor auf 2:0 erhöhte (27.). Gerade als es schien, als würden sich die Spieler aus Istanbul ihrem Schicksal ergeben, schlugen sie doch zurück: Yandaş, der bis dahin eher unglücklich agiert hatte, nahm sich von der Strafraumgrenze ein Herz und verkürzte (39.). So ging es mit 1:2 in die Pause.
Prag weiter besser – Einzig Güler überzeugt
Wer erwartet hatte, dass nun die Gäste einen Sturmlauf starten würden, sah sich getäuscht. Stattdessen betrieb Slavia Chancenwucher und nutzte immer wieder die Konteranfälligkeit Fenerbahçes aus. Insbesondere Sor scheiterte gleich mehrere Male aus bester Position. Kartal reagierte früh und brachte Tufan und Güler für Sosa und Pelkas. Dennoch trat keine Besserung ein. Nur Sor zielte nun besser und traf sehenswert zur Vorentscheidung (63.). Spätestens jetzt gaben die Gäste ihre Gegenwehr weitestgehend auf. Kim und Berisha für Tisserand und Dursun durften noch ein paar Spielminuten sammeln, für den Höhepunkt aus türkischer Sicht sorgte allerdings der Jüngste: Güler tanzte die gesamte Abwehr Slavias aus und hielt drauf. Den Abpraller versenkte Berisha zum 2:3 (90.). So konnte man zumindest das Ergebnis etwas beschönigen, an der insgesamt schwachen Vorstellung änderte das allerdings nichts.