Fenerbahçe bleibt weiter in der Erfolgsspur! Durch den 3:0-Erfolg bei Ankaragücü am 10. Spieltag der Süper Lig sind die "Kanarienvögel" seit wettbewerbsübergreifend nunmehr neun Begegnungen ungeschlagen. Gegen den Aufsteiger legte Michy Batshuayi mit einem frühen Führungstreffer bereits nach drei Minuten den Grundstein für einen weiteren Sieg. Mit 20 Punkten belegen die Jungs aus Kadıköy nach dem heutigen Dreier den zweiten Platz hinter Tabellenführer Adana Demirspor mit einem Zähler und einem Spiel weniger als die Südtürken.
Für die Partie gegen die Truppe aus der Hauptstadt wählte Fenerbahçe-Trainer Jorge Jesus eine 3-1-4-2-Formation, bei der Kapitän Bayındır im Tor stand. Die Dreierkette in der Innenverteidigung bildeten Szalai, Aziz und Gustavo Henrique. Als Schienenspieler fungierten Kadıoğlu sowie Osayi-Samuel, während Crespo auf der Sechs und Lincoln sowie Kahveci eine Reihe weiter vorne im Mittelfeld starteten. Für Torgefahr sollte mit Valencia und Batshuayi eine formstarke Doppelspitze sorgen.
Batshuayi mit dem richtigen Riecher
Einen besseren Start hätte Fenerbahçe in Ankara kaum erwischen können, denn bereits nach etwas mehr als zwei Minuten brachte Batshuayi die Gäste vom Bosporus mit 1:0 in Front. Lincoln hatte mit einem Freistoß vom linken Flügel Aziz im Strafraum gefunden, der den Ball per Kopf eigentlich nicht richtig traf. Glücklicherweise stand Batshuayi goldrichtig, schaltete schnell und versenkte das runde Leder aus nächster Nähe im Netz, bevor Ankaragücü-Keeper Akkan reagieren konnte. In der siebten Minute probierte es der auffällige Belgier aus guter Position von der Strafraumgrenze, diesmal parierte Akkan allerdings ohne Probleme. Von der frühen Führung beflügelt, riss die Mannschaft von Jorge Jesus die Spielkontrolle rasch an sich gegen kämpferische auftretende, fußballerisch aber stark limitierte Hauptstädter. So schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Gelb-Marineblauen den Vorsprung ausbauen würden – was in der 25. Minute zur Realität wurde. Nach einem hohen Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte legte Valencia gedankenschnell auf Kahveci ab, der aus knapp 20 Metern abzog und mit freundlicher Mithilfe von Akkan zum 2:0 traf. Glück hatten die "Kanarienvögel" wenige Augenblicke später, als Sowe der Anschlusstreffer für die Hausherren gelang. Aufgrund einer Abseitsposition fand das vermeintliche 1:2 nach VAR-Intervention jedoch keine Anerkennung (27.). Nichtsdestotrotz hatte Ankaragücü in dieser Phase wesentlich mehr Zugriff als zu Beginn und gab sich trotz überschaubarer Ausgangslage noch lange nicht geschlagen. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Valencia beinahe noch den dritten Fenerbahçe-Treffer des Abends erzielt (43.), doch vorerst blieb es beim etwas schmeichelhaften 2:0.
Fenerbahçe lässt nichts mehr anbrennen
Nach dem gelb-marineblauen Blitzstart im ersten Durchgang gestalteten sich die Anfangsminuten der zweiten Halbzeit sehr ruhig, bis Fenerbahçe-Schlussmann Bayındır in der 53. Minute beherzt gegen Ankaragücüs georgischen Rechtsaußen Beridze zugreifen musste, um Schlimmeres zu verhindern. Überhaupt wirkte der Aufsteiger aus der Hauptstadt in diesem Abschnitt des Spiels zielstrebiger und bissiger als die prominenten Gäste aus Kadıköy, die etwas passiv den Vorsprung verwalteten. Dabei hätte der eine oder andere Wechsel den "Kanarienvögeln" sicherlich nicht geschadet, um vom Verwaltungsmodus zurück in den Vollbetrieb zu schalten. Jorge Jesus entschied sich aber zunächst, mit dem gleichen Personal weiterzumachen. Rund 20 Minuten nach Wiederanpfiff kam dann allerdings auch beim Portugiesen eine gewisse Unzufriedenheit auf, die eine doppelte Auswechslung zur Folge hatte: Batshuayi und Valencia gingen, Rossi sowie João Pedro sollten für frischen Wind sorgen. Letzterer fügte sich gut ein und war kurz nach seiner Einwechslung nicht weit entfernt von der endgültigen Entscheidung (74.). Ankaragücü schien sich nun mehr und mehr mit der drohenden Niederlage abzufinden, sodass das zwischenzeitliche Aufbäumen der Anatolier nur von begrenzter Dauer war. Unterdessen agierte Fenerbahçe – im Stile eines Spitzenteams – abgeklärt und unaufgeregt. Den Schlusspunkt zum 3:0-Endstand setzte der eingewechselte Rossi (90.+2), der nach starker Vorarbeit von Kadıoğlu nur noch einschieben musste.
Das nächste wichtige Spiel wartet auf Fenerbahçe am Samstag (19.00 Uhr MEZ), wenn die Gelb-Marineblauen Başakşehir zum Stadtduell im Ülker Stadyumu empfangen. Das Team von Trainer Emre Belözoğlu hat in der bisherigen Süper-Lig-Saison erst drei Gegentore kassiert und konnte bereits starke 20 Zähler einfahren. Den punktgleichen "Kanarienvögeln" steht also eine schwierige Aufgabe bevor.