Im ersten Pflichtspiel der Saison startete Fenerbahçe nach einem frühen Gegentreffer denkbar ungünstig in die zweite CL-Quali-Runde gegen den FC Lugano. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Gelb-Marineblauen besser ins Spiel und zeigten vor allem ihre individuelle Klasse in Form des Dreierpackers Džeko. Die turbulente Mourinho-Premiere rundete in Halbzeit zwei der eingewechselte Kadıoğlu ab. Die Stimmung trübte der dritte Gegentreffer spät in der Nachspielzeit.

José Mourinho setzte in seinem ersten Pflichtspiel als Fener-Coach auf ein 4-3-3-System. Vor Keeper Livaković bildeten Oosterwolde, Djiku, Söyüncü und Osayi-Samuel die Abwehrreihe. Davor liefen Fred, Krunic und Szymanski im Mittelfeld auf. Im Sturm setzte der Portugiese auf Kent, Džeko und Tadić. Die türkischen EM-Fahrer um Kadıoğlu, Yüksek und Co. nahmen allesamt zunächst auf der Bank Platz.

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Fener wacht nach Fehlstart spät auf

In der Thuner Stockhurn Arena, bei dem die Fener-Fans klar in der Überzahl vertreten waren, waren vor Spielbeginn alle Augen und Kameras auf Fenerbahçe-Coach José Mourinho gerichtet, der mit den "Kanarienvögeln" seine Pflichtspiel-Premiere feierte. Auf dem durchaus gewöhnungsbedürftigen Kunstrasen lief es für die Gelb-Marineblauen in der Anfangsphase jedoch alles andere als nach Plan. Zunächst konnte Livaković eine verunglückte Flanke von Cimignani (3.) gerade noch so ins Aus lenken. Die daraus resultierende Ecke konnte die Fener-Abwehrreihe zunächst klären. Auf den zweiten Anlauf der Hausherren agierte man auf der linken Abwehrseite zu zaghaft und ließ Zanotti unbedrängt in den Strafraum flanken. Im Zentrum lauerte El Wafi, der sich im Rücken von Djiku davonschlich und den Ball per Kopf ins linke Kreuzeck bugsierte – Fener-Keeper Livaković blieb dabei chancenlos. Auf den Fehlstart blieb eine Reaktion der Gäste aus Istanbul zunächst aus. Die Mourinho-Truppe tat sich sichtlich schwer ins Spiel zu finden und ließ vor allem offensiv jegliche Präzision und Gefahr im Strafraum vermissen. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurde Fener dann zwingender, und hätte durch einen Fernschuss von Szymański beinahe den Ausgleich erzielt. Der wuchtige Schuss klatschte an den rechten Pfosten (36.). Vor dem Halbzeitpfiff zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt, nachdem Cimignani den Fener-Routinier Tadić im Strafraum von den Beinen nahm. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Džeko mit einem denkbar glücklichen Schuss in die Tormitte, bei dem Lugano-Keeper Saipi sogar noch dran war (45.). So nahm eine holprige Halbzeit, in welcher Fener erst wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff das Kommando übernahm, mit dem Ausgleich noch einen versöhnlichen Abschluss.

Fener kommt perfekt aus der Kabine

Während man sich in der ersten Halbzeit über weite Strecken schwertat, sollte mit Wiederbeginn der zweiten Halbzeit gleich der erste Fener-Angriff den Weg ins Tor finden. Die unsortierte Lugano-Abwehr ließ über die rechte Seite Osayi-Samuel nach vorne stürmen. Der Rechtsverteidiger passte unbedrängt auf Tadić, der nach guter Übersicht den freistehenden Džeko bediente. Der Bosnier schlenzte den Ball ins kurze Eck und bescherte so blitzschnell den Führungstreffer (46.). Der frühe Gegentreffer war wie ein Wirkungstreffer für die Hausherren, die kaum noch aktiv am Spiel teilnahmen. Als man glaubte, Fener hätte die volle Spielkontrolle, so schlich sich in der Fener-Defensive doch noch eine Nachlässigkeit ein, die von Lugano eiskalt bestraft wurde. Über die linke Seite ließ man Bottani ohne Gegenwehr in den Strafraum einmarschieren. Dieser legte auf den freistehenden Bislimi auf, der aus der Drehung mit einem Schuss ins rechte Lattenkreuz den Ausgleich markierte (64.). Lange sollte der Ausgleich nicht halten, denn Lugano brachte sich nach einem folgeschweren Ballverlust im Spielaufbau wieder ins Hintertreffen. Fred schaltete nach dem Ballverlust der Gastgeber blitzschnell um und bediente den freistehenden Džeko, der seinen Dreierpack ohne große Mühe perfekt machte (67.). Als Joker glänzte auch der türkische Nationalspieler Kadıoğlu, der wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit einem strammen Fernschuss den vierten Fener-Treffer des Abends bescherte (74.). Den Schlussstrich in einer turbulenten Partie setzten abermals die Gastgeber, die mit der letzten Aktion von Valenzuela (90.+4) noch den 3:4-Anschlusstreffer schafften. Unter dem Strich feierte Fener nach Anlaufschwierigkeiten einen holprigen, aber dennoch erfolgreichen Start in die CL-Qualifikation. Für die Mourinho-Truppe steht bereits am kommenden Dienstag vor heimischer Kulisse in Istanbul das Rückspiel an.

Foto: X / Fenerbahçe SK