Am Donnerstagabend ging es für Fenerbahçe zuhause ins Hinspiel der Playoffs zur Conference League gegen Twente Eschdede. In einer ab der zweiten Hälfte einseitigen Partie setzten sich die Gastgeber mit einem überzeugendem 5:1 durch und haben somit beste Voraussetzungen fürs Rückspiel. Matchwinner war İrfan Can Kahveci, der nach seiner Einwechslung einen Doppelpack schnürte. Aber auch Neuzugang Sebastian Szymański, der durch seine Torgefahr und seine Kreativität glänzte, machte ein bärenstarkes Spiel.
Im Vergleich zum 2:0 Auswärtssieg bei Samsunspor am Montag in der Süper Lig gab es bei Fenerbahçe personell vier Änderungen in der Startelf: In der Abwehr spielte Mert Müldür für Serdar Aziz, während im Mittelfeld und im Angriff Sebastian Szymański, Ryan Kent und Michy Batshuayi Mert Hakan Yandaş, Cengiz Ünder und Kapitän Edin Džeko ersetzten.
Zwei Tore und eine Rote Karte in der ersten Halbzeit
Zu Beginn der Partie hatte Fenerbahçe zwar nominell mehr Spielanteile, die Gäste aus den Niederlanden waren aber die deutlich griffigere und gefährlichere Mannschaft. So kam es auch, dass das Team aus Enschede in der 20. Spielminute auch verdient in Führung ging. Nach einer tollen Kombination aus der Mitte heraus auf rechts und dann wieder in den Strafraum, konnte der sträflich alleingelassene Manfred Ugalde das 1:0 für seine Mannschaft erzielen. In dieser Situation sah man, wie riskant Fener spielte, dessen Innenverteidiger hoch aufrückten, bei Gegenstößen hinten dann aber oftmals fehlten. Dennoch legten die "Kanarienvögel" dann nach und kamen in der 32. Spielminute zum Ausgleich: Nach einer von rechts mit dem linken Fuß nach innen gezogene Flanke von Sebastian Szymański war es ausgerechnet der Ex-Twente-Spieler Jayden Oosterwolde, der die Kugel per Kopf aus knapp 16 Metern Torentfernung einnetzte. Nach der Führung war Fenerbahçe die klar bessere Mannschaft. Das Spiel kippte in der ersten Halbzeit endgültig, als Twentes Youri Regeer nach einem Foul an Mert Müldür nach Eingreifen des VARs mit glatt Rot vom Platz gestellt wurde. So ging es mit einem 1:1 in die Pause, wobei Fenerbahçe sowohl das Momentum als auch die personelle Übermacht auf seiner Seite hatte.
Sebastian Szymański und İrfan Can Kahveci mit dem Doppelschlag für Fenerbahçe
Bei Anpfiff der zweiten Hälfte waren die Marschrouten beider Mannschaften klar: Während es für Twente galt, das unentschieden zu halten und man sich dementsprechend auf die Defensive konzentrierte, wollte Fenerbahçe die Überzahl nutzen, um die Partie zu gewinnen und sich somit eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückmatch zu sichern. Fener kam auch gut aus der Kabine und schnürte die Gäste an deren Strafraum förmig ein. Nachdem man sich bereits einige gute Szenen herausgespielt hatte, kam dann der Doppelschlag: Zunächst war es der starke Szymański, der nach einer Hereingabe des zuvor eingewechselten Bright Osayi-Samuel von rechts den Ball in der 60. Spielminute sehenswert direkt nahm und über die Torlinie bugsierte, ehe dann nur zwei Minuten Später der ebenfalls eingewechselte İrfan Can Kahveci, nach einer Hereingabe von Ferdi Kadıoğlu auf der linken Seite, das 3:1 für die "Kanarienvögel" erzielte. Das Tor war praktisch ein Spiegelbild des 2:1.
Doppelpacker Kahveci und schmeichelhafter Elfmeter sorgen für deutliches Endergebnis
Bei diesem Ergebnis blieb es aber nicht: In der 74. Spielminute war es wieder Kahveci, der nach einer überlegten Vorlage im Strafraum des eingewechselten Edin Džeko das 4:1 erzielte. Fenerbahçe kontrollierte nun das Spiel nach Belieben und nutzte die Überzahl eiskalt aus. In der Nachspielzeit bekam der 19-fache türkische Meister auch noch einen schmeichelhaften Elfmeter zugesprochen, den der ehemalige Twente-Profi Dušan Tadić mit ein wenig Glück schließlich verwandelte. Somit endete das Spiel mit einem deutlichen 5:1 für die Istanbuler, wobei das Endergebnis vielleicht ein Tor zu hoch ausfiel. Dennoch konnte man sich so eine herausragende Ausgangssituation für das Rückspiel schaffen und steht nun mit einem Bein bereits in der Gruppenphase der Conference League. Da für die europäisch spielenden türkischen Vereine ihre Termine des dritten Spieltags in der Süper Lig bis auf weiteres verschoben wurden, ist das nächste Spiel, das Fenerbahçe bestreiten wird, das Playoff-Rückspiel in Enschede am nächsten Donnerstag.
Foto: X / FenerbahceSK