Sechs der vergangenen sieben Spiele hat Fenerbahçe gewonnen, sich mit dieser Siegesserie auf Rang 2 vorgearbeitet. Es läuft bei den "Kanarienvögeln" – so gut, dass jetzt darüber diskutiert wird, warum der aktuelle Trainer Ismail Kartal nicht über den Sommer hinaus angestellt bleiben könnte. Dieser verweist aber weiter auf seinen Grundsatz der vergangenen Wochen.
Bis dato galt der Trainerjob bei Fenerbahçe spätestens ab Sommer als vakant. Geht es nach den Planspielen der Klub-Führung um Präsident Ali Koç soll zur kommenden Saison endlich der lang ersehnte große Name in Kadıköy präsentiert werden. Ein internationaler Trainer von Top-Format, am liebsten den ehemaligen deutschen Nationaltrainer Joachim Löw, um den sich schon seit Monaten Gerüchte ranken und der sich mit Koç bereits mehrmals zu Verhandlungen getroffen haben soll. Mit Blick auf das aktuelle sportliche Abschneiden der "Kanarienvögel" darf aber hinterfragt werden, ob Fenerbahçe überhaupt einen neuen Trainer benötigt.
Ismail Kartal, Mitte Januar als Übergangslösung bis zum Sommer verpflichtet, hat aus den Gelb-Marineblauen endlich wieder ein Team geformt, dass konstant punktet und sich als Top-Klub der Süper Lig bezeichnen darf. Mit sechs Siegen aus den vergangenen sieben Spielen hat Fenerbahçe am Samstagmittag vorübergehend Tabellenplatz 2 erobert und wird – sollte es im Saison-Endspurt keinen Einbruch mehr geben – bis zum Ende um den Champions-League-Qualifikationsrang kämpfen.
Für Kartal selbst ist Fenerbahçe "Herzensangelegenheit", die jetzt wieder aufkommenden Fragen zu seiner persönlichen Zukunft aber nur lästig: "Ich habe es schon oft genug gesagt, ich weiß nicht, was im Sommer passieren wird. Ich werde bis dahin einfach mein Bestes für die Mannschaft geben", erklärte der 60-Jährige nach dem neuerlichen 4:0-Sieg in Kayseri am Samstag. In den vergangenen Tagen und Wochen wurde darüber spekuliert, dass Kartal bei einem möglichen Engagement von Löw dem Verein als Assistent erhalten bleiben könnte. Auch dazu bezog Kartal nach dem Kayseri-Spiel abermals Stellung: "Auch das habe ich schon fünfmal erklärt, ich bin und werde kein zweiter Mann für Jemanden sein." Mit dieser Grundsatzeinstellung dürfte es im Sommer also erneut einen Trainerwechsel geben – es sei denn, Fenerbahçe rückt von den eigenen Plänen ab und setzt auch zukünftig auf den aktuellen Erfolgscoach.