Einen Monat ist Vitor Pereira mittlerweile als neuer Trainer bei Fenerbahçe im Amt und es hat sich seitdem schon einiges getan. Neben der neuen taktischen Grundordnung, einem offensiven 3-4-2-1, will der Portugiese den "Kanarienvögeln" ein neues Selbstverständnis einpflanzen. Jeder Spieler erhält dabei die Chance, sich zu empfehlen.
Nicht nur Fenerbahçe, generell der gesamte türkische Fußball, hat in den vergangenen Jahren stets auf eine defensive Viererkette gesetzt, meist dann mit einem Fünfer-Mittelfeld und einer alleinigen Spitze davor. Eine Standard-Taktik, die sich gerade bei den Top-Teams oft bewährt hat, zuletzt aber immer einfallsloser und leicht zu durchschauen war. Fenerbahçes Neu-Trainer Vitor Pereira will die verstaubten Taktikmuster nun aufbrechen und den "Kanarienvögeln" eine neue Idee implementieren: das 3-4-2-1. Der portugiesische Trainer, der seit nunmehr einem Monat beim Kadıköy-Klub angestellt ist, arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, den Spielern das System zu verinnerlichen. Den großen Vorteil sieht Pereira vor allem in der Überzahl im Mittelfeld, wo Fenerbahçe mit Mesut Özil, Ozan Tufan oder Irfan Can Kahveci ohnehin über die vermeintlich größte Qualität verfügt. Genau diese Personalien sind allein aufgrund ihres großen Namens aber nicht automatisch gesetzt.
Mal wieder Gewichtsprobleme bei Ozan Tufan
Gleich zum Amtsantritt Anfang Juli soll Pereira im internen Kreis klargestellt haben, dass bis Ende August jeder Spieler auf dem Prüfstand stehe und die gleiche Chance habe, sich für einen Platz im immer noch ausgedehnten Kader zu empfehlen. Dass der portugiesische Übungsleiter tatsächlich unvoreingenommen agiert und bereits abgeschriebenen Spielern eine faire Chance gibt, zeigt zum Beispiel die Wiedereingliederung von Miha Zajc. Der Slowene war bereits vor Trainingsbeginn abgeschrieben, mittlerweile zählt er zu den großen Gewinnern der Vorbereitung. Weniger gut stehen die Chancen indes für eben jene vermeintlich gesetzten Stammkräfte: Ozan Tufan schleppt nach der Sommerpause für gewöhnlich ein paar Kilos zu viel mit sich herum, was Pereira stark missfallen soll. Und auch von Star-Spieler Özil sei der Coach ob dessen Trainingsleistungen nicht vollends überzeugt, heißt es aus dem Vereinsumfeld.