Nach der Einwechslung von Emre Belözoğlu schaffte Fenerbahçe am Freitagabend das schon verloren geglaubte Spiel gegen Kayserispor zu drehen. Der 39-jährige Routinier unterstrich einmal mehr seinen Wert für die Mannschaft, kündigte aber nach dem Spielende sein baldiges Karriereende an.
Zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hatten die türkischen Medien die Schlagzeilen schon druckfertig. Fenerbahçe lag am Freitagabend zuhause gegen Kayserispor in Unterzahl mit 0:1 zurück und war drauf und dran, das erste Spiel zum Re-Start der Süper Lig gegen den Tabellenletzten ordentlich zu verpatzen. Wenig deutete daraufhin, dass die "Kanarienvögel" nochmal zurück ins Spiel fanden, zeigten sie sich doch auch nach der Corona-Pause pomadig und spielerisch begrenzt kreativ. Es brauchte einen individuellen Geniestreich, einen Impuls – Emre Belözoğlu brachte ihn.
"Die nächsten sieben Spiele werden die Letzten sein"
In der 85. Minute holte der nur wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Kapitän den Elfmeter zum Ausgleich durch Vedat Muriqi heraus. Zwei Minuten später spielte er den Pass auf Luiz Gustavo, der den Ball anschließend aus 20 Metern in den Winkel zum Sieg katapultierte. "Es war unglaublich wichtig, heute mit drei Punkten zu starten", waren sich die beiden Torschützen einig. Emre Belözoğlu, der schon vor dem Spiel öffentlich den Sieg forderte, lobte die Mannschaft für den Willen in der Schlussphase: "Wir haben schlecht begonnen und mussten das unbedingt korrigieren. Wir wollten die Fans nicht schon wieder enttäuschen." Eine aus gelb-marineblauer Sicht traurige Mitteilung gab es am Freitagabend dennoch. Emre bestätigte das, was schon seit Wochen spekuliert wird: "Die nächsten sieben Spiele werden wohl meine letzten sein", erklärte der 39-Jährige und kündigte damit sein baldiges Saisonende an: "Eigentlich wollte ich mich mit der EM 2020 verabschieden, doch das blieb mir verwehrt. Die wäre übrigens gestern zum Zeitpunkt des Fenerbahçe-Spiels in Rom mit dem Spiel der Türkei gegen Italien gestartet.