Bewegt man sich über den Trainingskomplex von Fenerbahçe, blickt man fast überall in strahlende Gesichter. Der 19-fache türkische Meister hat den Horror der vergangenen Saison endgültig vergessen und blickt in eine vermeintlich rosige Zukunft. Einen großen Anteil am Neuanfang haben ausgerechnet zwei altgediente Vereinsikonen.
Fenerbahçe steht nach sechs Spieltagen auf Platz zwei, hat mit einem Sieg am Freitag gegen Antalya gar die Chance auf de Tabellenführung. Der 19-fache türkische Meister ist endlich wieder dort, wo er sich eigentlich selber sieht. Vor genau zwölf Monaten sah die Welt der „Gelben Kanarienvögel“ noch ganz anders aus: Unter Philip Cocu startete Fenerbahçe katastrophal in die neue Saison, spielt von Beginn an gegen den Abstieg. Besonders die nun wiedergefundene Heimstärke geht unter der Regie des Holländers komplett verloren. Auch dessen Assistenz-Coach Erwin Koeman kann das Ruder in Folge nicht herumreißen. Erst unter Ersun Yanal fängt sich die Truppe aus Kadıköy und läuft am Saisonende gar auf Platz sechs ins Ziel. Im Sommer begann der radikale Neuanfang, aus dem besonders zwei Akteure mit positiven Impulsen hervorgehen.
Kein Training mehr als Pflichtprogramm – Spieler sind glücklich
Zum einen ist das Volkan Demirel. Mit dem jahrelangen Stammtorhüter (seit 2002 im Verein) drohte man sich im Streit zu trennen. Volkan wollte noch eine Saison dranhängen, die Vereinsführung um Ali Koç legte ihr Veto ein. Seitdem engagiert sich Volkan als Assistent von Trainer Yanal und geht in seiner neuen Rolle voll auf. Zum anderen ist Emre Belözoğlu. Der mittlerweile 39-jährige Mittelfeldmann übernimmt sowohl auf als auch neben dem Rasen Verantwortung. In der letzten Saison kamen viele Spiele ausschließlich zum Training an das Fenerbahçe-Vereinsgelände, sahen die tägliche Arbeit als lästige Pflicht. Nun sind viele Akteure bereits mehrere Stunden vor und nach der täglichen Übungen am Trainingsgelände anzutreffen.