Am Mittwoch kam Fenerbahçe beim Hinspiel der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation nicht über ein 0:0 gegen Dynamo Kiew hinaus. Nach dem torlosen Remis haben die "Kanarienvögel" in Sachen Weiterkommen noch alle Möglichkeiten, doch die ohnehin schon prekäre Situation in der Innenverteidigung spitzt sich weiter zu: Der vor drei Tagen in der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselte Serdar Aziz wird den Gelb-Marineblauen rund eineinhalb Monate nicht zur Verfügung stehen.
Als Trainer Jorge Jesus am Mittwoch mit Beginn des zweiten Durchgangs Marcel Tisserand für Serdar Aziz auf den Rasen schickte, rieben sich nicht wenige Fenerbahçe-Fans verwundert die Augen. Schließlich gilt der portugiesische Fußball-Lehrer nicht gerade als großer Fürsprecher von Tisserand, der seit einiger Zeit mit einem Abschied aus Kadıköy in Verbindung gebracht wird. Durch den aktuell bei Fenerbahçe vorherrschenden Mangel an Innenverteidigern ist man jetzt aber mehr denn je auf den ehemaligen Wolfsburger angewiesen: Während Min-jae Kim kurz vor einem Wechsel zu SSC Napoli steht, spielen Steven Caulker und Mauricio Lemos keinerlei Rolle in den Planungen der "Kanarienvögel".
Kommt ein zusätzlicher Innenverteidiger?
Umso bitterer ist es aus Sicht der Gelb-Marineblauen, dass Serdar Aziz nun wochenlang nicht zur Verfügung stehen wird. Wie Fenerbahçe bekanntgab, hat sich der 31-Jährige während des Hinspiels gegen Kiew einen Riss dritten Grades sowie eine hartnäckige Blutung in der Leiste zugezogen. Somit wird seine Mannschaft rund sechs Wochen auf Aziz verzichten müssen. Als gelernte Innenverteidiger stehen also nur noch Marcel Tisserand und Attila Szalai zur Verfügung. Der im defensiven Mittelfeld beheimatete Neuzugang Willian Arão kann zudem im Notfall in der Innenverteidigung eingesetzt werden, ebenso wie Linksverteidiger Filip Novák. Dennoch wird wohl nichts daran vorbeiführen, dass sich das Management um Präsident Ali Koç auf dem Transfermarkt nach mindestens einer weiteren Option für die Defensive umschauen muss. Denn nur mit dem momentan einsatzbereiten Personal an Innenverteidigern in die neue Saison zu starten, wäre fast schon fahrlässig.