Nicht für jeden ist Platz im üppig besetzten Kader der "Kanarienvögel". Im Winter will Fenerbahçe-Trainer Ismail Kartal ausmisten, um Kapazitäten für die anvisierte Verstärkung für die Innenverteidigung zu generieren. Vor allem zwei Spieler stehen dabei auf der Streichliste.
Es war ein Auftakt nach Maß. Gleich im ersten Pflichtspiel, einem 5:0-Sieg gegen Zimbru Chişinau in der Qualifikation zur Conference League, stand Ryan Kent in der Startelf und steuerte beim Kantersieg einen Treffer bei. Und auch der Startformation am ersten Spieltag in der Süper Lig gegen Gaziantep sollte der Engländer angehören. Dann aber schnell der rapide Abfall. In der Liga folgte gar kein Startelfeinsatz mehr, gleich sechsmal fehlte der Flügelmann sogar gänzlich im Kader. Zumindest im Laufe der Conference-League-Gruppenphase kam Kent noch auf seine Einsätze. Und dennoch: Von der einstigen Tempo-und-Assist-Maschine der Glasgow Rangers hatte man sich in Kadıköy mehr erhofft. Laut der Zeitung "Türkiye" erwäge man deshalb eine vorzeitige Trennung im Winter. Mit Sheffield United soll es bereits einen konkreten Interessenten geben. Und ausreichend besetzt, ist der Fenerbahçe-Kader auf der Kent-Position ohnehin.
Not in der Abwehr, Überangebot im Angriff – was auch King betrifft
Dass der Kader von Fenerbahçe an gewissen Stellen unausgewogen zusammengestellt ist, offenbarte sich eindringlich in den vergangenen Wochen. Während Trainer Ismail Kartal im Offensivbereich (zu) viele Optionen hatte, musste in der Defensive wegen verletzter, gesperrter und letztlich nicht ausreichender Kräfte praktisch im Dreitagerhythmus rotieret werden. Was anfangs noch provisorisch unter dem Deckmantel der 20-Spiele-Sieges-Serie klappte, mündete zuletzt in drei sieglosen Spielen vor der Länderspielpause, an der eben jene teils vogelwilde Personalrochade ihren Anteil hatte. Für den Winter plant Fenerbahçe deshalb die Verpflichtung von mindestens einem zusätzlichen Abwehrspieler. Um dafür Platz zu schaffen, steht neben Ryan Kent mit Joshua King ein weiterer Akteur auf der Kippe.
Anders als bei Kent sei man in Kadıköy durchaus von den Qualitäten Kings überzeugt. Allerdings plagen den norwegischen Stürmer wiederholt derart viele Verletzungen, dass eine Zusammenarbeit bislang nur wenig von Erfolg geprägt war. Symbolhaft dafür Kings Ausbeute in dieser Saison mit sieben direkten Torbeteiligungen in nur zehn Spielen – eine starke Quote, aber ohne Langezeitwert. Im kommenden Sommer läuft der Vertrag des 31-jährigen Angreifers aus, ein Winterverkauf ist damit praktisch ausgeschlossen. Dem Vernehmen nach werde man deshalb mit der Anfrage um eine einvernehmliche Vertragsauflösung vorab an King herantreten.