Emotionslos ausgedrückt war der Wechsel von Max Meyer zum FC Midtjylland nach nur fünf Monaten abzusehen und folgerichtig. Schade ist es dennoch, dass die kurze Zusammenarbeit nie wirklich vom Erfolg gekrönt war.
Die Vorzeichen waren bereits vor einigen Monaten nicht optimal. Meyer kam am letzten Tag ohne vorherige Gerüchte in der türkischen Presse und galt direkt als irritierender Wechsel. Das lag vor allem daran, dass Fenerbahçe nicht unbedingt großen Bedarf auf Meyers Position hatte, der gebürtige Oberhausener beim 1. FC Köln die nächste schwache Halbsaison hinter sich hatte und aufgrund seiner Agentur, die gleich fünf weitere Spieler in Kadıköy vertritt, als "Dreingabe" galt. Das war etwas unfair, denn Meyer hat grundsätzlich auch nach wie vor das Potenzial, einem Verein wie Fenerbahçe weiterzuhelfen. In Istanbul wusste allerdings kein Trainer so wirklich, wo und wie man die Stärken des 26-Jährigen zur Geltung bringen könnte. Meyer saß mal wieder größtenteils auf der Bank und spielte er doch, dann zwar mit großem Einsatz, aber mal hier und mal dort. Linksaußen, Sechs, Acht, Zehn, die ideale Rolle gab es vor allem unter Pereira nicht. Jetzt, in einem System mit Viererkette, hätte man es mit dem viermaligen Nationalspieler nochmal in einem Dreiermittelfeld versuchen können, aber nach wie vor hatten andere Spieler die Nase vorn, was sich der Deutsche wohl am Ende selbst ankreiden muss.
Platz für einen weiteren Ausländer
Hinzu kommt, dass Fenerbahçe dringenden Bedarf auf anderen Positionen hat und daher bestenfalls einen ausländischen Spieler abgeben musste. Nun ist man freier bei der Suche nach einem neuen Linksverteidiger und Meyer kann nach drei enttäuschenden Stationen in Dänemark versuchen zu alter Stärke zu kommen. Die Trennung ist also für alle Seiten folgerichtig, auch wenn sie bereits nach zwölf Spielen vollzogen wird. Quantitativ ist Fenerbahçes Mittelfeld absolut ausreichend besetzt. Es wird nun vielmehr darum gehen, endlich die drei Spieler zu finden, die hier als optimale Kombination zusammenwirken. Dass Meyer in diesem Suchprozess keine Rolle spielen würde, war letztendlich schon seit längerer Zeit klar.